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Schlagwort: schule

Unsere Klassen besuchten „vocatium Bonn II“ in Siegburg

Von Eva Zoske-Dernóczi

Am 8. Oktober 2025 fand im Rhein-Sieg-Forum die Fachmesse „vocatium Bonn II“ statt – eine etablierte Veranstaltung zur Berufs- und Studienorientierung für Jugendliche aus der Region. Schülerinnen und Schüler der Klassen TH25A, TH25B, IA24A, IA23A sowie zahlreiche weitere Klassen diverser Schulen nutzen die Gelegenheit, sich über Ausbildungsberufe, Studiengänge, Praktika und Freiwilligendienste zu informieren und direkt mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Hochschulen und Institutionen ins Gespräch zu kommen.

66 Aussteller präsentierten berufliche Perspektiven

Schätzungsweise rund 1.000 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Städten und Schulen des Rhein-Sieg-Kreises, Bonn und Umgebung besuchten die Messe. Darunter waren unter anderem Schulen aus Hennef, Troisdorf, Sankt Augustin, Bonn und Siegburg vertreten. Viele der Jugendlichen hatten im Vorfeld feste Gesprächstermine mit Ausstellern vereinbart, was die Qualität und Tiefe der Beratung deutlich erhöhte. Insgesamt präsentierten sich 66 Aussteller, darunter 44 Ausbildungsbetriebe, 13 Hochschulen, 5 Akademien und Fachschulen, sowie 4 Beratungsinstitutionen. Besonders hervorzuheben sind die Teilnahme bedeutender Institutionen wie: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Polizei NRW, Finanzämter NRW, Ministerium für Schule und Bildung NRW und viele mehr. Auch informierten Vertreter der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn oder Hochschule Bonn-Rhein-Sieg über ihre Angebote.

MINT war Teil des Programms

Das Forum MINT war Teil des Programms und machte Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik durch interaktive Stationen und Fachvorträge besonders erlebbar. Ergänzt wurde die Messe durch ein Vortragsprogramm mit Tipps zur Bewerbung und Berufswahl. Die Veranstaltung war für unsere Schülerinnen und Schüler und alle anderen Besucher kostenlos und bot eine gute Chance für einen direkten Austausch zwischen jungen Menschen und potenziellen Arbeitgebern oder Bildungseinrichtungen. Die „vocatium Bonn II“ hat sich einmal mehr als wichtiger Baustein in der Berufsorientierung erwiesen und viele Jugendliche ein Stück näher an ihre berufliche Zukunft gelotst.

Alte Heimat, neue Heimat – SchülerInnen berichten (VIII)

von Eva Zoske-Dernóczi

Alireza besuchte von 2024 bis 2025 unser Berufskolleg und hat seinen Hauptschulabschluss erfolgreich bei uns absolviert. Nun hat er eine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker in Waldbröl begonnen, worüber er sehr glücklich ist.

Afghanistan – Iran – Deutschland

Seine Familie lebte im Iran, seine Eltern flohen 2019 mit ihm nach Europa. Erst waren sie für zweieinhalb Jahre in Griechenland. Der 22-Jährige kam im April 2022 nach Deutschland. Heute lebt seine große Familie völlig verstreut. Da zwei seiner Schwestern schon in Deutschland lebten, kamen er mit seinen Eltern hierhin. Von den insgesamt sechs Geschwistern lebt eine noch im Iran, eine in Österreich, ein Bruder in Irland. Die Familiensprache ist Farsi. „Ich bin traurig, weil wir uns alle sehr gut verstehen, aber eben sehr verstreut leben.“ Ursprünglich kommt seine Familie aus Afghanistan, aber er hat das Heimatland seiner Eltern nie kennengelernt, seine Geschwister auch nicht. Daher ist Iran eigentlich seine Heimat, aber auch diese Bezeichnung „Heimat“ ist für ihn problematisch. Denn im Iran erlebte er viele Ausgrenzungen und Diskriminierungen. Er sagt: „Manche Menschen sind auch dort Rassisten. Zum Beispiel haben mich Menschen auf der Straße angesprochen, weil ich nicht iranisch aussehe und fragten, ob ich meine Papiere dabeihabe. In der Schule hat mir eine Schulleiterin gesagt, dass ich nicht auf eine weiterführende Schule gehen könne, obwohl meine Noten sehr gut waren, einfach, weil ich kein Iraner bin.“

Im Iran ein Ausländer – hier auch?

Alireza galt im Iran als Ausländer, obwohl er noch nie in Afghanistan war und nicht einmal weiß, wie die Menschen dort leben. Er ist aber sicher, hier in Deutschland nun eine neue Heimat gefunden zu haben und stellt fest: „Hier in Deutschland kommunizieren Menschen anfangs erst einmal vorsichtiger mit Fremden als im Iran. Iraner sind erst einmal gastfreundlicher und neugieriger. Hier in Deutschland brauchen die Menschen mehr Zeit, um Dich kennenzulernen, aber wenn sie Dich kennengelernt haben, dann kann daraus es eine tiefe Freundschaft werden.“ Auch gefällt Alireza, dass alle Menschen hier die gleichen Rechte und Pflichten haben. Das war im Iran anders. „Ob bei der Polizei oder beim Arzt: dort brauchte man viel Macht oder Geld, um zu seinem Recht zu kommen, hier sind alle gleich und werden gleichbehandelt.“  Die Anfangszeit in Deutschland war hart, all die Behördengänge, die neue Sprache, dann ein rassistischer Vorfall in Köln, der ihn nachhaltig geprägt hat. Man hatte die Familie behandelt, als wären sie Verbrecher. „Immer wenn ich in Köln bin, kommt das Erlebnis hoch.“

Freiwillige Feuerwehr Waldbröl

Vieles lief aber auch sehr gut, viele Menschen haben ihm und seiner Familie geholfen, auch Lehrkräfte unserer Schule. Besonders gut gefällt ihm, dass er seit eineinhalb Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr in Waldbröl aktiv ist.  „Ich war immer schon fasziniert von der Feuerwehr. Als ich dort anfing, war auch ein anderes syrisches Mädchen, die mir schrieb und mir Mut machte, mal vorbeizukommen. Anfangs waren alle skeptisch, warum ich dort sein will. Sie waren unsicher, ob ich es ernst meinte, da ich schlecht Deutsch sprach.“ Aber es gelangt Alireza alle zu überzeugen, weil er ihnen zeigte, dass er unbedingt dabei sein will. „Heute fahre ich immer gerne hin, mache meine Modulausbildung und danach habe ich alle Grundkenntnisse eines Feuerwehrmanns erlernt. Danach darf ich bei Einsätzen mehr mitmachen und aktiver helfen.“ Alireza ist dankbar, ist gerne dabei und er sagt: „Außerdem möchte ich auch etwas Gutes für das Land tun, was nun meine Heimat geworden ist.“ Seine Freunde kommen aus Deutschland, Russland, Afghanistan, Iran, Polen. Er sagt: „Viele Kulturen sind eine große Bereicherung, ich lerne viel durch die Gespräche und das Zusammensein.“ Wir freuen uns, dass er hier bei uns am Berufskolleg gute Perspektiven für die Zukunft erhalten hat und wir ihn ein Stückchen begleiten konnten.

Velkommen & på gensyn – Willkommen & bis bald! Besuch aus Dänemark im Schulbereich Ernährungs- und Versorgungsmanagement

Im September durften wir für zwei Wochen eine Gruppe angehender dänischer Ernährungsassistent:innen im Rahmen von Erasmus+ bei uns am CRBK begrüßen. Gemeinsam mit der Höheren Berufsfachschule Ernährung & Versorgung standen abwechslungsreiche Programmpunkte auf dem Plan: Teambuilding, Sprachanimation, Rallye, Kochen und Backen, eine spannende Betriebsbesichtigung in der Mensa Bonn, Bowling sowie Ausflüge in die Region.

Kulinarisch konnten unsere Gäste typische deutsche (und internationale) Spezialitäten entdecken – von Laugenbrezeln über Flammkuchen bis Schwarzwälder Kirschtorte.

Wir bedanken uns herzlich für den Besuch und freuen uns schon auf ein Wiedersehen im Frühjahr in Viborg!

Vortrag und Gespräch mit Notfallseelsorger Albi Roebke

Vortrag & Gespräch mit Albi Roebke
Dienstag, 28.10.2025
11:00–12:30 Uhr & 13:00–14:30 Uhr
In unserer Aula

Und plötzlich ist nichts mehr wie es war“ – Notfallseelsorger Albi Roebke spricht über seine bewegendsten Erfahrungen und zeigt Wege auf, wie wir auch schwere Schicksalsschläge überleben können.

Wichtig: Sagt euren Lehrkräften Bescheid, damit eure Klasse eingetragen wird und ihr teilnehmen könnt!

Eine Veranstaltung im Rahmen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und dem Landesprogramm Notfallseelsorge NRW.

Freundschaft vertieft: Erasmus+ Projekt mit Leuchtobjekten verbindet Rhein-Sieg-Kreis und Bolesławiec

Mitte September 2025 begrüßte das Carl-Reuther-Berufskolleg Hennef eine Schülergruppe der Berufsschule Zespol Szkol Elektronicznych aus Bolesławiec/Bunzlau. Gemeinsam mit 18 deutschen Lernenden der Oberstufe im Bildungsgang Informationstechnische Assistenten (IA23A) arbeiteten die sechs polnischen Gäste an einem technischen Projekt und es entstanden bunt beleuchtete individuelle programmierte Leuchtobjekte. 

Im Rahmen der gemeinsamen Projektwoche wurden von den Teilnehmenden mit 3D-Druckern individuelle Gehäuse für einen ESP32-Mikrocontroller und WS2812-LEDs entworfen und gefertigt. Über einen Taster sowie ein Potentiometer lassen sich unterschiedliche Farbszenen und Effekte einstellen. Als besonderer Blickfang wurde zusätzlich eine Acrylglasplatte mit dem Lasergravierer bearbeitet und in das Gehäuse integriert. So entstand ein kreatives Zusammenspiel aus Elektronik, Programmierung und moderner Fertigungstechnik, das sowohl funktional als auch optisch überzeugte.

Die bunten Ergebnisse wurden am Ende der Woche in der Aula im Rahmen einer Projektpräsentation vor anderen Klassen der Schule vorgestellt und erläutert. Entwickelt und begleitet wurde die gemeinsame Arbeit am Projekt von den Lehrkräften Phillip Hornborgen, Robert Landwehr und Diana Zöller. Neben den Projektergebnissen bot ein Kulturprogramm zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch und Kennenlernen.

Der Besuch ist Teil des EU-Förderprogramms Erasmus+ und stärkt die Partnerschaft zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis und der polnischen Partnerstadt Bolesławiec/Bunzlau.