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Autor: Marc Wintersohle

Von Mühlen und Scharen

Nachdem der Schulbereich Bautechnik im März eine eisige und verregnete Fortbildung in Osnabrück erleben durfte und dort ein Ziegelwerk und das Windkraftmuseum erkundete, entschieden die Kollegen des Bildungsgangs der Dachdecker zusätzlich eine praktische Fortbildung im Bildungszentrum Simmerath zum Thema Metalldeckung zu absolvieren. Und obschon die Wetterlagen nicht konträrer hätten sein können, die Kollegen fuhren am 1. Juni bei strahlendem Sonnenschein in Hennef los, ragten im Frühnebel der Eifel die unterschiedlichsten Windkrafträder aus dem sich lichtenden Frühnebel und verbanden die beiden Fortbildungen auf geradezu mystische Art und Weise miteinander. Während der Fahrt wurden das in Osnabrück Gelernte gesichert, die Schwächen und Stärken der einzelnen Windkrafträder wurden noch einmal lebhaft diskutiert.

Vor Ort beeindruckten die neu errichteten Unterkünfte mit den schönen Einzelzimmern und einem insgesamt großartigen Ambiente. Der Metallkurs wurde von dem Ausbilder und Dachdeckermeister Herrn Gillessen professionell vorbereitet und durchgeführt. Bei der praktischen Arbeit kam der eine oder andere Kollege durchaus an seine Grenzen, die jedoch durch die aufmerksame Hilfestellung von Herrn Gillessen dann doch überschritten werden konnten. So gelang es letztendlich jedem Teilnehmer, sowohl eine Winkelstehfalzdeckung, eine Doppelstehfalzdeckung und einen entsprechenden Wandanschluss herzustellen. Nach verrichteter Arbeit war der Aufstieg in die Höhen des Handwerkes allerdings noch nicht vollendet. Auch vor dem „Bierbaum“ schreckten die Kollegen nicht zurück, eine gemütliche Kneipe, in der ein Streit über Meiern und Schocken nicht ganz befriedet werden konnte. Der rechtzeitige Abstieg vom „Bierbaum“ sicherte aber den Erfolg des zweiten Werkstatttages, so dass die Kollegen nach dem erfolgreichen Erstellen eine Doppelstehfalzdeckung mit Querfalz die Heimreise antreten konnten. Die Windkrafträder winkten mit ihren langen Armen im warmen Sonnenschein und verabschiedeten die Kollegen aus der Eifel.

Volker Schnitzler

Mutig und flexibel sein – Ehemaligen-Interview mit Sarah Herkenrath

Sarah Herkenrath war in den Jahren 2013-15 Schülerin der Klasse NH31 (Höhere Berufsfachschule für Ernährung und Hauswirtschaft). Sie arbeitet heute als Schulsozialarbeiterin am Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg in Troisdorf. Wir haben sie im April 2023 um ein Interview für unsere Schulseite gebeten.

Frau Herkenrath, Sie gehören zu unseren Absolventinnen des Bildungsgangs HBFS im Schulbereich Ernährung und Hauswirtschaft. Bitte stellen Sie uns Ihre schulische und berufliche Ausbildung und Ihren persönlichen Werdegang kurz vor.

Ich war vorher an einem Gymnasium und mit dieser Schulform nicht besonders glücklich. Das Carl-Reuther-Berufskolleg erschien mir interessant, weil ich vorher den Bezug zur Praxis vermisst habe.

Warum haben Sie damals gerade diesen Bildungsgang gewählt?

Der Bereich Ernährung entsprach damals ziemlich genau meinem Interesse und nach zwei Jahren erreichte ich den FHR-Abschuss mir einem ganz guten Notendurchschnitt. Das Gute an der Fachhochschulreife ist, dass man mit dieser Qualifikation in der Regel zwar nicht alle, aber verschiede Fächer studieren kann.

Wie empfanden Sie Ihre Schulzeit am Carl-Reuther-Berufskolleg und wie nutzten Sie Kenntnisse und Erfahrungen aus Ihrer Schulzeit im Studium?

Ich habe mich an dieser Schule und in meinem Schulbereich sehr wohl gefühlt und ich behaupte, dass unsere Lehrkräfte uns gut begleitet und motiviert haben. Für mich kann ich sagen, dass ich an dieser Schule gelernt habe, wie man zielgerichtet lernt. Diese Fähigkeit hat mir im Studium entscheidend weitergeholfen.

Thema Studium: Sie haben nach dem Fachabitur etwas anderes studiert…

Dass ich nach der Schule studieren möchte, war mir von Anfang an klar. Bei der Wahl des Studiums wollte ich eine möglichst große Auswahl an beruflichen Perspektiven haben und wollte mich nicht auf einen Bereich festlegen. Nach gründlicher Recherche der Fächer und Möglichkeiten an verschiedenen Fachhochschulen, wurde mir klar, dass die Richtung „Soziale Arbeit“ meinen Interessen besonders gut entspricht. Die Wahl fiel auf die Technische Hochschule in Köln.

Können Sie uns mehr über Ihr Studium erzählen? 

Bekannt ist, dass das Studieren an den Fachhochschulen praxisbezogen ist. An der TH Köln gehört ein Praxissemester zum Curriculum dazu. Dieses Praxissemester habe ich in einem Kinderheim in Siegburg absolviert und dort die ersten Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gesammelt. Gleichzeitig habe ich den Schwerpunkt des Studiums auf das Thema Jugend gelegt. 

Und danach?

Aus persönlichen Gründen bin ich nach dem Studium nach Osnabrück gezogen, wo ich schnell eine volle Stelle in einem Montessori-Familienzentrum gefunden habe. Schon damals war mir die Arbeit mit Jugendlichen ein Herzensthema. Nach der Rückkehr ins Rheinland 2022 habe ich meine jetzige Stelle am Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg in Troisdorf gefunden.

Wie sieht Ihr beruflicher Alltag heute aus?  

Meine Aufgaben sind jeden Tag unterschiedlich: in erster Linie Begleitung von jungen Menschen, die Unterstützung brauchen. Aber auch Berufsorientierung und Vermittlung von Praktikums- und Ausbildungsplätzen, Einzelberatung, Teambuilding und Netzwerkarbeit. Zurzeit arbeite ich mit den Lehrkräften unserer Schule an einem Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt. Da wir eine „Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage“ werden wollen, arbeiten wir aktuell auch an einem Antidiskriminierungskonzept. 

Welchen Ratschlag würden Sie jetzigen Schülerinnen und Schülern des Carl-Reuther-Berufskollegs für ihre berufliche Zukunft ans Herz legen?

Ich empfehle sowohl für die Schulzeit als auch für die Berufswahl, dass man den Mut hat, seinen Neigungen und Interessen zu folgen und flexibel bei den Entscheidungen bleibt.

Frau Herkenrath, wir bedanken uns herzlich für dieses Gespräch und wünschen Ihnen für die Zukunft, beruflich und privat, alles Gute.

Erasmus+ Berufsbildung – Ideen aus einem Guss

Sieben Schüler des CRBK, darunter drei angehende Metallbauer, drei Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Ingenieurwissenschaften und ein Schüler der Höheren Berufsfachschule für Ingenieurtechnik absolvierten in den Werkstätten unseres Partners UCH in Holstebro (Dänemark) einen zweiwöchigen Lehrgang im Metallgießen.

Hauptinhalt des Lehrgangs war die Herstellung unterschiedlicher Gussobjekte in verschiedenen Verfahren und aus unterschiedlichen Metallen. Dazu wurden digitale Modelle erstellt und mit dem 3D-Drucker angefertigt. Die 3D gedruckten, physischen Modellen wurden für die Herstellung von Sand- und Gipsgussformen verwendet. Unter Berücksichtigung der Materialeigenschaften wurden so zahlreiche phantasievolle Objekte aus Messing, Bronze und Aluminium hergestellt. Die erste Aufgabe war die Anfertigung einer Kanone zur Dekoration, eines Vorderladers mit Bronzerohr. Das Gestell der Kanone wurde nach Zeichnung mit einem Wasserstrahl-Schneidegerät gefertigt, alle zylindrischen Teile wie Räder und Achsen an der Drehmaschine gedreht. Das Bronzerohr wurde als Modell in Sand geformt, mit flüssiger Bronze ausgegossen, gesäubert und mit dem zuvor brünierten Gestell zusammengebaut.

Die Kommunikation mit den dänischen Auszubildenden fand auf Englisch statt, gewohnt haben unsere Schüler im angegliederten Internat. Zum Programm gehörte außerdem die Besichtigung einer Industriegießerei in Süddänemark und natürlich der interkulturelle Austausch mit dänischen Auszubildenden und Lehrkräften während der Arbeit, aber auch beim gemeinsamen Essen und Trinken.

Ulrich Pöhler, Paul Schroeder

Abschlussprojekte der IA20A in Fachpraxis

Zum Abschluss der Oberstufe der Informationstechnischen Assistenten (m/w/d) führten die Schüler der IA20A ein selbst gestaltetes Projekt durch. In diesem Jahr gab es so viele gute Ideen, dass mehrere interessante und spannende Projekte verwirklicht wurden.

Die Jugendlichen sollten die Themen selbst vorschlagen, diese dann dem Fachlehrer überzeugend begründen und darstellen. Nach Freigabe der Projektideen machten sie sich in kleinen Teams an die Planung und Realisierung.

Es ist lobenswert, dass trotz technischer Hürden und Schwierigkeiten die Schüler stets lösungsorientiert bei der Sache blieben. Zu den gelungensten Projekten gehörten unter anderem: iTender – die smarte Cocktail-Maschine von Nick und Tobias, Florians selbst gebauter Lautsprecher, das autonom fahrende Fahrzeug von Rodrigo, die LED-Tafel von Wilhelm und Hendrik und Sebastians Tic Tac Toe Spielautomat.

Klasse – es hat allen Beteiligten Spaß gemacht!

Philipp Hornbogen

Erasmus+ Berufsbildung – vorbereitender Besuch in Südtirol

Autonome Provinz Bozen – Südtirol gehört zu Italien, hat jedoch durch das Autonomiestatut Freiheiten wie keine andere Region im Land. Die europäische Einigung hat hier eine besondere Bedeutung, denn sie ermöglicht eine grenzüberschreitende wirtschaftliche, politische und kulturelle Verflechtung. Eine starke Regionalkultur und Europa sind hier keine Gegensätze, sondern werden gemeinsam gedacht zum Erfolgsrezept. Dies zeigt sich an jedem Regionalzug und an jedem Rathaus, an dem die südtiroler Flagge neben der europäischen und der italienischen gehisst ist.

Die Region zählt zu den wirtschaftlich wohlhabendsten Gebieten in Italien und der Europäischen Union. Die mehrsprachige Bevölkerung (Deutsch, Italienisch und Ladinisch), die gute öffentliche Infrastruktur, das dem deutschen ähnliche Berufsbildungssystem und nicht zuletzt die Ansiedelung erfolgreicher Handwerks- und Industrieunternehmen machen Südtirol für uns als akkreditierte Einrichtung im Erasmus+ Programm Berufsbildung äußerst interessant.

Im Fokus des Aufenthalts stand die Vorbereitung von Auslandspraktika bei der Firma Hofer von Auszubildenden von Fliesen-, Platten- und MosaiklegerInnen. Darüber hinaus stand ein Besuch des Berufsbildungszentrum in Bruneck auf dem Programm.

Ob Handwerk oder Industrie, ob Fliesen, Holz oder Nahrungsmittel, ob Elektronik, IT oder Metall, ob Automatisierung oder Instandhaltung – in Südtirol lassen sich hervorragende Unternehmen für eine berufliche Auslandserfahrung im Rahmen von Erasmus+ finden.

Paul Schroeder

Welcome to my presentation on

Im Englischunterricht der Oberstufe, nur einige Wochen vor ihrer FHR-Prüfung, bereiten die Informationstechnischen AssistentInnen Präsentationen vor, die – natürlich auf Englisch gehalten – sich mit IT-Themen, interessanten Hobbies oder Projekten aus dem Fachunterricht befassen. In diesem Jahr waren viele von den Präsentationen der Klasse IA20A ganz gut gelungen, wie die von Florian zum Thema „How to build a computer“.

Tobias wiederum hat eine interessante Präsentation zum Thema „Infoscreen“ gehalten. Er berichtete über seine IT-Lösung zum Übertragen der aktuellen Berichte von unserer Instagram-Seite auf die im neuen Schulgebäude platzierten Infobildschirme. Hendrik gab eine kurze Einführung in die Kunst des Fotografierens („Photography“), während Kais Präsentation „Industrial Revolution“ besonders Lehrkräfte für Politik und Geschichte erfreuen dürfte. Nicht verschweigen wollen wir diese Themen: „History of space technology“ (Eduard), „Enigma“ (Sebastian) und „Virtual & augmented reality“ (Wilhelm). Eine gelungene Verbindung zwischen Englisch- und Fachunterricht war die Präsentation von Nick „The iTender“. Der Name und das Logo sind seine Erfindung und geschützt – was sich hinter diesem Namen verbirgt, verraten wir in einer weiteren Meldung in den nächsten Tagen. So stay tuned.

Markus Zielasko