Am Sonntag, den 17. März brachen die Klassen BH22A (Bautechnik) und IH22A (Informationstechnik) auf, begleitet von Herrn Heldt und Herrn Buchholz. Ziel dieser Reise war es, einen Einblick in die Kultur, Architektur und Technik zu erhalten. Gleichzeitig diente sie als eine Art vorgezogene Abschlussfahrt, da die Klassen kurz vor ihrer Fachhochschulreifeprüfung stehen.
Eine lange Nachtfahrt mit dem Reisebus führte uns vom Berufskolleg nach Forte Dei Marmi, wo wir bei Regen ankamen. Der gesamte Montag blieb verregnet, sodass sich nur ein Teil der Gruppe zu Fuß auf Erkundungstour durch die Stadt begab.
Doch ab Dienstag zeigte sich die Toskana von ihrer besten Seite: Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und gefühlte 20 Grad Celsius. Am Dienstagvormittag fuhren wir nach Florenz. Eine deutschsprachige Führung vermittelte uns interessante Infos über die Renaissance-Architektur und die Geschichte der Medici.
Anschließend ging es weiter ins malerische Vinci, wo das Da Vinci Museum die Erfindungen des Universalgenies anhand von Modellen präsentierte. Viele von uns waren aber nicht mehr allzu aufnahmefähig – eine Lehre daraus: Florenz sollte ein ganzer Tag gewidmet werden.
Der Mittwoch führte uns nach Pisa, wo wir die obligatorischen Selfies mit dem schiefen Turm schossen. Anschließend besuchten wir Lucca, erkundeten die Stadt auf eigene Faust und genossen das authentische Toskana-Flair, inklusive köstlichem Essen und Souvenirs.
Am Donnerstag stand eine lange Fahrt zum Geothermie-Kraftwerks-Museum in Larderello auf dem Programm. Wir erfuhren viel über die Geschichte und Erforschung dieser Technologie.
Anschließend ging es auf das Weingut Fattoria Il Poggio im toskanischen Montecarlo. Dort erklärte uns eine humorvolle Italienerin die Olivenöl- und Weinproduktion. Wir probierten den Wein und genossen hervorragendes Essen mit frischem Brot, Oliven, Pesto, Wurst, Käse und Mandelgebäck.
Natürlich blieb auch Zeit für Entspannung im Hotel und am Strand, der nur wenige hundert Meter entfernt lag. Mit einer weiteren Reisegruppe aus einem österreichischen Berufskolleg für Hotellerie und Tourismus verbrachten wir amüsante Abende. Gruppenspiele wie „Werwolf“ und tiefsinnige Gespräche am Lagerfeuer rundeten unsere unvergessliche Toskana-Reise ab.
Am Freitagmorgen hieß es dann schon wieder Abschied nehmen und die lange Fahrt zurück nach Hennef anzutreten.
Die Klasse TH22A unserer aktuellen Oberstufe übernahm im vergangenen Herbst die Leitung eines Projektes mit der Grundschule Gartenstraße (GGS). In Zusammenarbeit mit dem Förderverein und der Leitung der Grundschule wollen sie eine Outdoor-Mensa für die Kinder realisieren. Außerdem soll ein Sonnensegel Bestandteil der neuen Mensa werden, um genug Sonnenschutz im Sommer für Schüler/innen und Lehrer/innen zu gewährleisten. Die neue Mensa soll jedoch nicht nur eine Alternative zur alten Mensa sein, sondern auch Lehrer/innen sowie Schüler/innen die Möglichkeit bieten, an wärmeren Tagen den Unterricht nach draußen zu verlegen.
Am 11.03.2024 stellte die TH22A ihre erarbeiteten Dossiers der Leitung der Grundschule und dem Förderverein vor, um genauere Punkte zu besprechen. Die Klasse ist sehr erfreut, Teil an einem so sinnvollen Projekt zu sein.
Kurz vor den Osterferien machten wir uns (eine Gruppe mit 6 Schülerinnen des Schulbereichs Ernährungs- und Versorgungsmanagement) mit der Bahn auf in den Norden nach Dänemark. Unsere Partnerschule Mercantec in Viborg hatte ein tolles Erasmus+-Praktikumsprogramm für uns zusammengestellt und der Spaß kam trotz der Arbeit in der Schulküche nicht zu kurz. Zusammen mit den dänischen Auszubildenden erweiterten wir unsere Fähigkeiten im Bereich Ernährung in Theorie und Praxis und lernten bei Betriebsbesichtigungen verschiedene Großküchen kennen. Neben dem fachlichen Programm haben wir auch viele schöne Erlebnisse in der Freizeit gehabt beim gemeinsamen Bowling, Billiard, Tischtennis, bei einer Stadtführung, dem Besuch einer Food-Truck-Halle und einer Food-Expo, bei Museumsbesuchen und vielem mehr. Dabei haben wir ganz nebenbei unser Englisch verbessert und sprachliche Hürden abgebaut. Und wir haben natürlich die dänische Lebensart „Hygge“ kennengelernt – deshalb gehören die Dänen wohl auch zu den glücklichsten Menschen in Europa. Vielen Dank an Berit, Pia, Majbrit und die Ernährungsassistenten aus Viborg!
Wladislaw Littau kam mit sechs Jahren aus Kasachstan nach Deutschland, praktisch ohne Deutschkenntnisse. Nach zehn Jahren Schule und mit der Fachoberschulreife in der Tasche begann er eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung besuchte er berufsbegleitend die vierjährige Fachschule für Maschinenbautechnik am BK Hennef – wie unsere Schule damals hieß –, die er 2010 als staatlich geprüfter Techniker abschloss. Heute ist er Vertriebsleiter bei dem international tätigen Hennefer Unternehmen Gebr. Steimel GmbH & Co. KG. Im Februar 2024 hatten wir die Gelegenheit, ein Gespräch mit ihm zu führen.
An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Firmengründer Johann Steimel – neben Johann Friedrich Jacobi, Philipp Löhe und Joseph Meys – einer von vier Meistern in der Fabrik unseres Schulgründers Carl Reuther war, die später eigene Unternehmen gründeten. Von diesen fünf Unternehmen existiert heute nur noch die Firma Gebr. Steimel.
Herr Littau, bevor wir über Ihre Zeit nach der Technikerschule sprechen, könnten Sie kurz sagen, warum Sie Industriemechaniker werden wollten, in welcher Firma Sie die Ausbildung machten und warum Sie sich die vier Jahre Technikerschule zugemutet haben: mit voller Stelle im Betrieb plus Schulunterricht an zwei Abenden pro Woche und zwei 8-Stunden-Samstagen pro Monat?
Ich war schon immer an Technik und Industrieunternehmen interessiert. Nach meinem Schulabschluss begann ich die Ausbildung bei der Firma ZF Sachs, (jetzt ZF Friedrichhafen) in Eitorf. Übrigens, den schulischen Teil der Ausbildung machte ich damals auch schon am BK Hennef.
Und warum gleich weiter die Schulbank drücken?
Da mein Abschluss sehr gut war, fragte ich mich mit 20, ob das schon alles ist, was ich im Berufsleben erreichen will. Mir war klar, dass man heute bei der rasanten technologischen Entwicklung nicht stehenbleiben kann.
Wie hat der Techniker-Abschluss bei uns Ihre weitere berufliche Laufbahn verändert?
Noch vor der Technikerausbildung wechselte ich zu einem Unternehmen im Sondermaschinenbau, das mir während der Technikerschule eine Position zwischen Fertigung und Konstruktion anbot. Ich habe quasi die Produktionshalle gegen das Konstruktionsbüro eingetauscht. Bei der Arbeit als Konstrukteur ist mein Blick erweitert worden: Da meine Firma nicht so groß war, agierte ich auch in den Bereichen Einkauf und Vertrieb.
Genau, Sie haben zwar nicht die Branche, aber den Tätigkeitsbereich bzw. den Schwerpunkt gewechselt, vom Technischen ins Kaufmännische. Was hat Sie dazu bewogen?
In meiner Tätigkeit im Einkauf und Vertrieb erkannte ich, dass ich im kaufmännischen Bereich noch gewisse Lücken hatte, die ich unbedingt schließen wollte. Aufgrund meiner Abschlussnote der Ausbildung zum Industriemechaniker hatte ich die Möglichkeit, mich um ein Weiterbildungsstipendium bei der IHK zu bewerben. Dieses habe ich auch erhalten und konnte damit die Weiterbildung zum technischen Betriebswirt finanzieren. Diese Weiterbildung hat mein Interesse für den technischen Vertrieb beflügelt.
Und was kam nach der IHK?
Da mein Abschluss der Technikerausbildung an Ihrer Schule ebenfalls nicht schlecht war, konnte ich mich mit dem Zeugnis um ein Deutschlandstipendium bewerben. Mit diesem Stipendium habe ich meinen Master of Business and Administration an der FH in Koblenz gemacht. Dieser Abschluss ermöglichte meine jetzige Position bei Steimel.
Da müssen wir als Schule festhalten: Gute Noten zahlen sich aus, manchmal in barer Münze. Und nun zu Ihrer jetzigen Tätigkeit…
Jetzt leite ich den gesamten Vertrieb bei Gebr. Steimel GmbH & Co. KG. Zu unserer Produktpalette gehören Automatisierungsanlagen, Pumpen sowie Zentrifugen. Wir beliefern ein breites Spektrum an Unternehmen und Branchen: vom Luxusuhrenhersteller in der Schweiz über den Spähneverwerter in China bis hin zum Großdieselhersteller in den USA. Und meine Aufgaben reichen von der Einhaltung der quantitativen Umsatzziele bis zu den qualitativen Zielen wie Kundenbindung und Festigung der Geschäftsbeziehungen. Und glauben Sie: Langweilig ist es hier nie.
Darüber hinaus bin ich auch regelmäßig als Dozent für die IHK tätig, unter anderem im Bereich Unternehmensführung und Absatzwirtschaft.
Welchen Ratschlag würden Sie jetzigen Schülerinnen und Schülern des Carl-Reuther-Berufskollegs für Ihre berufliche Zukunft ans Herz legen?
An dieser Stelle möchte ich die Durchlässigkeit des Bildungssystems in Deutschland ausdrücklich loben. Als Schülerin oder Schüler des CRBK sind euch alle Türen offen – man muss sich allerdings Ziele im Leben setzen, ehrgeizige Ziele, und diese konsequent verfolgen. Das ist nicht immer einfach, manchmal gibt es Rückschläge, aber es ist die Mühe wert. Für mich hat dieser Weg auf jeden Fall funktioniert.
Herr Littau, herzlichen Dank für dieses Gespräch und alles Gute für die Zukunft, beruflich und privat.
Im Rahmen der vierjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Elektrotechnik erstellten die Projektteilnehmer der Klasse EF21W eine Technikerabschlussarbeit, die sie bei einer Vortragsreihe am 07. März 2024 in den Räumlichkeiten des Carl-Reuther-Berufskollegs in Hennef präsentierten. Im Anschluss der Vorträge stellten die Studierenden auf den Messeständen in der Aula des Berufskollegs ihre Projekte den interessierten BesucherInnen vor. Wir danken allen beteiligten Firmen, die diese Arbeiten unterstützten!