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„Die Welle“ – Sich nicht verführen lassen…

In den 1960er Jahren startete ein Geschichtslehrer an einer Highschool in Kalifornien ein Experiment. Nach Diskussionen über das Nazi-Regime und Holocaust im Unterricht wollte er wissen, ob 20 Jahre nach Kriegsende eine autoritäre Massenbewegung, die Jugendliche verführt und unterordnet, wirklich nicht möglich sei – was seine Schülerschaft behauptete. Nach vier Tagen geriet das Experiment außer Kontrolle und wurde am fünften Tag beendet als die Bewegung „The Third Wave“ an der Schule über 200 begeisterte Anhänger hatte.   

Dieses Ereignis wurde mehrfach verfilmt, auch in Deutschland, und in diesem Jahr vom Jungen Theater Bonn, nach dem Roman von Morton Rhue, aufgeführt. Intendant Moritz Seibert, zusammen mit den SchülerInnen aus dem Nachwuchsensemble, bearbeitete den Stoff für die Bühne und passte ihn an die politische Wirklichkeit der heutigen Bundesrepublik an.

Zwei Klassen der Informationstechnischen AssistentInnen (IA22A und IA23A) haben das Stück am letzten Freitag in Bonn-Beuel gesehen und besprechen es gerade im Politik- und Deutschunterricht: Welchen Sinn haben Regeln im Zusammenleben der Menschen? Sind alle gleich? Sollen alle gleich sein? Wie erreiche ich, dass andere mir folgen oder gehorchen? Wer sind die Mitläufer? Was ist wichtiger: Anpassung oder Widerspruch? Mit den allgegenwärtigen sozialen Medien und populistischen Parteien auf dem Vormarsch, auch hierzulande, gewinnen das Buch und die Bühnenfassung große Aktualität.

Markus Zielasko

Fotorechte Bilder der Inszenierung: Stefan Mager und Thomas Kölsch