Solidarität mit den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien
Am 10. Februar hatte das Schulministerium NRW darum gebeten, an allen Schulen um 11:00 Uhr eine Schweigeminute anlässlich der Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien durchzuführen, was wir taten und auch für sehr wichtig befanden. Allerdings war es vielen Schülerinnen und Schülern nicht genug, der Opfer zu gedenken. Sie wollten mehr tun, um das Ausmaß der Katastrophe nicht nur schockiert und ohnmächtig zu ertragen, sondern aktiv zu werden. Bervian Sesen, SV-Schülerin und Mitglied der Courage AG mobilisierte die Schülervertretung zu einer kleinen Gedenk-Veranstaltung am 15. Februar im Atrium der Schule, auch um Spenden zu sammeln.
Leider hat sie – wie viele andere Schülerinnen und Schüler auch – in ihrer eigenen Familie erleben müssen, dass etliche Verwandte sterben mussten, darunter auch Kinder. Sie sagte, einige Tage nach der Katastrophe, dass sie kaum noch Tränen in sich trage, weil sie so viel weinen musste und verzweifelt tagelang mit ihren Eltern auf allen Kanälen auf Mitteilungen hoffte, dass doch noch einige Verwandte in der Türkei lebend geborgen werden, dann aber die traurige Mitteilung erhielt, dass viele verstorben sind. Tausende Menschen werden immer noch vermisst, täglich steigt die Zahl der Menschen, die leider nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden können. Die Bergungsarbeiten dauern immer noch an und die zerstörten Städte und Dörfer wiederaufzubauen wird sicher einige Jahre dauern.
Wir entzündeten eine Kerze, die der SV-Schüler Lukas Nümm aus der katholischen Gemeinde Hennef-Bödingen organisiert hatte und Berivan hielt eine Rede, mit der sie unser aller tief empfundenes Mitgefühl und unsere Anteilnahme ausdrückte. Sie bedauerte die vielen Verluste durch das Erdbeben und bedachte dabei sowohl die Opfer auf syrischer als auch türkischer Seite. Sie berichtete, dass leider viele der Spendengelder nicht bei den jeweiligen Familien ankommen, die seit Tagen bei Minusgraden ausharren, die alles verloren haben und die nicht mal eine warme Decke haben, um ihre Kinder nachts vor der Kälte zu schützen. Ihr Onkel, Mehmet Sipar, fährt nun aus Sankt Augustin persönlich in die Türkei, genauer gesagt in die Region Gaziantep, Kahramanmaraş und Pazarcik, um direkt vor Ort die Dinge zu organisieren, die die Menschen benötigen.
Schülerinnen und Schüler gingen im Anschluss an Berivans Rede mit Spendendosen im Foyer der Schule herum und sammelten für zwei Sachen Geld. Zum einen, damit wir die Opfer der Erdbebengebiete in Syrien unterstützen (über UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen), zum anderen, um Geld für Berivans Onkel zu sammeln. Er wird genau berichten, welche Summen er erhalten hat und wofür sie eingesetzt werden!
Eva Zoske-Dernóczi