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Autor: Marc Wintersohle

„Das Leben nach dem Berufskolleg“- Konkrete Infos für das Leben nach dem Abschluss!

Text von David Krentz (GT22A)

Wie ist das, wenn ich ein Studium oder eine Ausbildung beginne? Welche Versicherungen muss ich abschließen? Wie finde ich eine Wohnung? Das sind mögliche Fragen, die uns beschäftigen, wenn wir die Schule verlassen. Diesen Fragen geht Schulpfarrerin Eva Zoske-Dernóczi auf den Grund und lädt dazu Experten ein: ehemalige Schülerinnen und Schüler, wie Leoni Kaup, Muhamad Karimov und Oscar Bücher, die über ihr Studium sprachen, sowie Michaela Münzner von der Verbraucherzentrale.

Ehemalige Schüler kamen zu uns

Alle Oberstufenklassen des Schulbereichs der Höheren Berufsfachschule (HBFS) sowie die 12. und 13. Jahrgangsstufe des Beruflichen Gymnasiums befassen sich damit, wie es sein wird, wenn sie mit ihrem Fachabitur oder ihrer Allgemeinen Hochschulreife in einen neuen Lebensabschnitt starten. Viele Schülerinnen und Schüler kennen zudem die guten Angebote der Verbraucherzentrale nicht, die unabhängig und zum Schutz aller Verbraucher arbeitet und vom nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium gefördert wird.

Leoni Kaup hatte 2017 ihre Allgemeine Hochschulreife bei uns am Gymnasium Technik absolviert. Sie berichtete über ihre Entscheidung und Absolvierung ihres Studiums der Volkswirtschaftslehre an der Universität Köln, ihr Stipendium, ihr Auslandssemester in Irland (Dublin), viele weiteren Stationen, die ihr am Ende dazu verhalfen, als Vorstandsassistenz bei der ERGO Versicherung eine sehr gute Arbeitsstelle zu finden. Sie arbeitet heute als Portfoliomanagerin bei der ZÜRICH Versicherung. Ihr Credo war, dass die Schüler neugierig und mutig ihren ersten Schritt gehen sollen und nicht vergessen dürfen, dass der Weg zum Ziel das Wichtigste ist und trotz aller Anstrengung der Spaß nicht zu kurz kommen darf. Vor allem ihre interessanten Auslandserfahrungen waren für die Schülerschaft inspirierend. Die Schülerinnen Hanieh und MJ (GT22A), fanden es spannend, dass Frau Kaup ausführlich erklärt hat, welche Möglichkeiten es gibt ein Stipendium zu erlangen und Auslandssemester zu absolvieren.

Muhamad Karimov absolvierte erst letztes Jahr sein Fachabitur im Bildungsgang Bau- und Holztechnik und begann dann sein IT-Studium an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin. Er stellte den Fachbereich Informatik vor, sprach über die technische Ausstattung, die individuelle Betreuung der Studierenden und berichtete über das Modul-System an Hochschulen, machte Mut, die ersten Schritte im Studium zu gehen.

Oscar Bücher begann direkt nach seinem Abitur, welches er 2023 bei uns absolviert hatte, seine Offizierslaufbahn bei der Marine und wurde dann zum Seekadetten befördert. Er berichtete, wie alles im Assessment-Center in Köln begann und wie er dann nach Flensburg zur Marineschule Mürwik ging. Besonders beeindruckend war von Fahrten auf dem Schiff Fregatte Baden-Württemberg zu hören, wo die Bundeswehr im Rahmen der UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon) als Beobachtermission der Vereinten Nationen im Libanon unterwegs war. Vor allem die Kameradschaft und Unterstützung, die man bei der Bundeswehr erhalte, lobte er sehr. Oscar studiert nun in München Staats- und Sozialwissenschaften und ist vor allem von dem vielfältigen und kostenfreien Studium bei der Bundeswehr überzeugt, zumal er schon ein festes Gehalt erhält. Er hat sich mittlerweile zu 13 Jahren bei der Bundeswehr verpflichtet, mit dem Ziel Berufssoldat zu werden. Besonders interessant war, als Oscar ganz praktisch unsere Schüler in Kleingruppen einige Szenarios durchspielen ließ, z.B. wenn man als Bundeswehr-Team in ein Katastrophen-Gebiet fahre, um Kranke und Verletzte zu versorgen oder Straßen und Wege zu befreien.

Die Verbraucherzentrale besuchte uns ebenfalls

Michaela Münzner hat allen Klassen – je nach Wunschthema – sehr gut informiert. In einer Klasse zum Beispiel durch ein Planspiel, was zeigte, wie man z.B. als Auszubildender oder Student am besten mit dem „Haushaltsbudget“ klarkommt. In anderen Klassen erhielten die Schüler Informationen darüber, welche Rechte und Pflichten beim Vertragsschluss von Käufen und welche Gefahren des Onlineshoppings bestehen. Besonders der Hinweis auf Fakeshops oder die Folgen unbezahlter Rechnungen, waren sehr wichtig. Wieder andere Klassen beschäftigten sich mit dem Thema Wohnungssuche und lernten, welche Kürzel in Wohnungsinseraten benutzt werden, dass man z.B. viel Geld sparen kann, wenn man in einer Wohngemeinschaft lebt und worauf man bei einem Mietvertrag achten muss.

Crash Kurs der Polizei am Carl-Reuther-Berufskolleg

LEBENSTRÄUME?!?

Am 18. Februar fand am Carl-Reuther-Berufskolleg ein bewegender Crash Kurs der Polizei statt, an dem rund 150 Schüler, vor allem aus den Klassen des dualen Systems, teilnahmen. Der Kurs hatte das Ziel, die Jugendlichen für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren und sie über die Folgen von Unaufmerksamkeit, insbesondere durch Handy-Nutzung, Drogen und Alkohol, aufzuklären.

In der Vorbereitung auf den Kurs setzten sich die SchülerInnen mit Materialien auseinander und reflektierten über ihre eigenen Lebensträume. Diese persönliche Auseinandersetzung bildete die Grundlage für die anschließenden Vorträge, die von verschiedenen Akteuren der Rettungskette gehalten wurden. Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Bestatter berichteten eindringlich von ihren Erfahrungen mit schweren Verkehrsunfällen. Besonders bewegend war ein Video, in dem ein Unfallopfer, das inzwischen verstorben ist, sowie seine Mutter von ihrem einschneidenden Erlebnis erzählten. Die emotionalen Berichte berührten die SchülerInnen tief und regten zum Nachdenken an.

In der Nachbesprechung hatten die SchülerInnen die Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie ein schwerer Unfall ihre Lebensträume verändern könnte. Diese Reflexion sollte ihnen helfen, die Bedeutung von Verantwortung im Straßenverkehr zu erkennen und bewusster mit ihrer eigenen Sicherheit sowie der Sicherheit anderer umzugehen.

Der Crash Kurs, der regelmäßig in der Schule stattfindet, war ein erneut ein eindringlicher Appell an die SchülerInnen, die Gefahren im Straßenverkehr ernst zu nehmen und verantwortungsbewusst zu handeln. Die Veranstaltung hinterlässt einen bleibenden Eindruck und trägt dazu bei, das Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu schärfen.

IT-Ausbildungsbetriebe stellen sich vor

Die IT Vollzeitschülerinnen und -schüler nutzten am Donnerstag den 05.03.2025 die Gelegenheit, regionale IT- Unternehmen und deren Ausbildungskonzepte kennenzulernen. Diese Unternehmen bieten Ausbildungsplätze im IT-Bereich sowie Vollzeit-Praktika an.  

Eine perfekte Chance, um eine Zukunft in der IT-Branche zu starten.  

Berufs- und Studienorientierung: Einblick in die Pflegeausbildung

Im Rahmen unserer Themenwoche zur Berufs- und Studienorientierung informierte Frau Sill vom Pflegekolleg Eitorf am 04. Februar über die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. In ihrem Vortrag gab sie den Schülerinnen und Schülern einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen des Pflegeberufs. Besonders spannend waren die Informationen zu Praktikumsmöglichkeiten, den Verdienstchancen, den verschiedenen Einsatzbereichen – von der Altenpflege bis zur Arbeit im Krankenhaus – sowie den Karriereperspektiven in diesem zukunftssicheren Berufsfeld. Für alle, die sich für einen Beruf in der Pflege interessieren, bot die Veranstaltung wertvolle Orientierung und die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen.

Mit Erasmus+ bei Ford Valencia – Zwei Absolventen des Schulbereichs Elektrotechnik berichten

Der typisch deutsche Winter mit seinem Vitamin-D-Mangel, dem grauen Himmel und dem Regen, der einen bis ins Mark durchdringt, war uns in diesem Jahr zu viel. Stattdessen wollten wir diesen Winter: Sonne, T-Shirts und 25 Grad.

Wir, zwei Absolventen des CRBK in Hennef, konnten dies durch ein dreimonatiges Erasmus+ Praktikum bei Ford in Valencia verwirklichen. Nach unserer Dualen Ausbildung zu Elektronikern, studieren wir Elektrotechnik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. In den ersten Semestern ist ein Praxiseinsatz vorgesehen. Durch die Fördermittel aus dem Erasmus+ Programm konnten wir diesen in Spanien absolvieren.

Bei Ford Valencia wurde uns von Anfang an viel Verantwortung übertragen. Wir hatten die Möglichkeit, ein eigenes Projekt zu realisieren: die Ansteuerung der Frontscheinwerfer des Ford Kugas über CAN-Nachrichten mittels Laptop. Für unser Projekt muss man wissen, dass am Ende vom Band alle verbauten Frontscheinwerfer einmal mit bestimmten Werkzeugen getestet werden. Dieses Werkzeug muss immer wieder kalibriert werden. Für die Kalibrierung gibt es eine Software, deren Lizenz das Fordwerk jährlich viel Geld kostet.
Um diese Kosten in Zukunft zu sparen ist es unsere Aufgabe diese Software durch ein Python-Programm zu ersetzen. Dabei arbeiteten wir mit dem CAN-Bus System, dass wir aus Berufsschule und Fachhochschule kennen. Wir führten dazu außerdem verschiedene Tests durch, um beispielsweise die korrekte Position der Scheinwerfer im Normalzustand zu überprüfen. Die Anwendung der in der Berufsschule erlernten Fähigkeiten – Löten, Programmieren und das Verständnis komplexer Schaltpläne – war essenziell für unseren Erfolg. Wir hatten jede Woche zwei Meetings, um unseren Fortschritt zu besprechen und die weitere Vorgehensweise zu planen. Aber auch außerhalb von den Meetings wurden wir hier sehr gut unterstützt, sodass wir auch bei schwierigen Aufgaben die Motivation nicht verloren.

Das Arbeitsklima bei Ford war im Vergleich zu Deutschland sehr entspannt und kollegial. Spätere Arbeitsbeginnzeiten, gemeinsame, ausgiebige Mittagspausen und die lange Sonnenscheindauer am Abend ermöglichten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit. Auch abseits des Berufsalltags genossen wir das mediterrane Leben in vollen Zügen. Späte Abendessen, gemütliche Abende mit neuen Freunden bei kühlen Getränken unter freiem Himmel und die Entdeckung der spanischen Lebensart gehörten zu unseren täglichen Erlebnissen. Valencia, die Stadt der Läufer, beeindruckte uns mit ihren riesigen Grünflächen, wie dem weitläufigen Turia-Park, der zu Sport und geselligem Beisammensein einluden. Wenn uns nicht nach Sport war, erkundeten wir die wunderschöne Altstadt Valencias mit ihren verwinkelten Gassen und historischen Gebäuden. Auch das kulturelle Angebot der Stadt, mit der Oper im Palau de las Artes und den bekannten Fußballvereinen Levante UD und Valencia CF, war beeindruckend. Obwohl wir nicht an offiziellen Erasmus-Veranstaltungen teilnahmen, nutzten wir das vielfältige Angebot von offenen Treffen und Aktionen, um andere internationale Studenten kennenzulernen, erkundeten wir die umliegenden Gebiete bei Wanderungen und verbesserten unsere Sprachkenntnisse bei Language Exchanges.

Unser Hauptverkehrsmittel war das Fahrrad, ein idealer Weg, um die Stadt und ihre Atmosphäre zu erleben. Für den Weg zur Arbeit nutzten wir die von Ford bereitgestellten Shuttlebusse, die an verschiedenen Punkten der Stadt die Mitarbeiter einsammelten – eine praktische und effiziente Lösung, um die Entfernungen in das außerhalb gelegene Werk zu überbrücken.

Insgesamt war unser Auslandsaufenthalt in Valencia eine unvergessliche Erfahrung, die uns sowohl fachlich als auch persönlich bereichert hat. Die Herausforderung, in einem fremden Land zu leben und zu arbeiten, hat unsere Selbstständigkeit, Flexibilität und interkulturelle Kompetenz deutlich gestärkt. Wir haben gelernt, eigenständig Probleme zu lösen, uns auf neue Situationen einzustellen und mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen effektiv zu kommunizieren. Die Erfahrungen außerhalb des beruflichen Kontextes – das Kennenlernen der spanischen Kultur, das Entdecken der Stadt und das Knüpfen neuer Freundschaften – haben uns persönlich enorm bereichert und unser Weltbild erweitert.

Arne Hantsch & Oliver Beißel

Kostümwechsel?

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