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Der Second-Hand-Laden Trash 2 Treasure des CRBK ist auch am Infotag, Samstag den 30.11. von 9-12.30 Uhr für alle Schüler, Besucher und Interessierte geöffnet.
Der Second-Hand-Laden Trash 2 Treasure des CRBK ist auch am Infotag, Samstag den 30.11. von 9-12.30 Uhr für alle Schüler, Besucher und Interessierte geöffnet.
Am 30.11.2024 lädt das Carl-Reuther-Berufskolleg zum Informationstag ein. Interessierte haben die Möglichkeit, sich über Ausbildungsberufe und Bildungsgänge zu informieren, die Werkstätten zu besichtigen und mit Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Der Tag bietet einen Überblick über unser vielfältiges Angebot der verschiedenen Berufsfelder und zeigt, wie Theorie und Praxis bei uns verbunden werden. Informieren Sie sich über Ihre Zukunftsperspektiven bei uns! Wir freuen uns über Ihren Besuch.
Vom 07.10.-13.10. besuchte Wenzel Michalk eine deutsch-französische Fortbildung zum Einsatz von Planspielen im Politikunterricht in Ornolac, Frankreich. Während der Fortbildung wurde zwei Planspiele erprobt und ausgewertet. Außerdem wurde der Austausch zwischen deutschen und französischen Politiklehrkräften ermöglicht. „Zur Partizipation in Demokratien befähigen und motivieren“ – das wurde als Ziel übereinstimmend formuliert. Ebenso könne man jedoch in beiden Ländern diese Formulierung als Herausforderung bezeichnen.
Veranstaltet wurde die Fortbildung auf Französisch und Deutsch vom Gustav-Stresemann-Institut. Gefördert wurde die Teilnahme im Rahmen unserer Erasmus+ Akkreditierung als Mobilität des Lehrpersonals.
Die Geschichte von Willi Moritz Kessler, die von seiner Enkelin Melissa Quint erzählt wurde, handelt vom Überleben und der Erinnerung an die Verbrechen des Holocaust. Melissa Quint rekonstruierte das Leben ihres Großvaters von seiner Kindheit, über die Deportation und die Zeit im Lager, bis hin zum Todes-marsch und seiner Befreiung am 11. April 1945 in Buchenwald. Sie berichtete, dass ihr Großvater am 18. Oktober 1925 in Berlin geboren wurde. Seine Familie war jüdisch, lebte aber nicht religiös, trotzdem wur-den alle Familienmitglieder während der Zeit des Nationalsozialismus inhaftiert. Quint legte dar, dass Ihr Großvater als Häftling Nr. 99998 in Auschwitz registriert wurde und nur knapp der Nummer 100000 ent-gangen war, die den sofortigen Tod bedeutet hätte. Parallel zum Vortrag war eine Ausstellung mit dem Titel „Du Jude“ in der Aula zu sehen, die vom alltäglichen Antisemitismus in Deutschland handelt. Mit der Ausstellung, die einen tiefen Einblick in die verschiedenen Facetten des Antisemitismus gibt, will die Köl-nische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit einen Beitrag zur Bildungsarbeit leisten. Die Courage-AG unserer Schule hat dabei auch die aktuellen Ereignisse im Nah-Ost-Konflikt im Blick behalten und zusätzlich mit selbst erstellten Plakaten der Klassen TH24B und IH24A gerahmt, damit deutlich wird, dass wir uns ebenfalls gegen antimuslimische und andere Formen von Diskriminierung engagieren und uns wichtig ist, dass muslimische und jüdische Schüler sich mit Respekt begegnen.
Einer muss überleben
Willi Moritz Kessler überlebte als Einziger seiner Familie die Konzentrationslager Auschwitz und Buchen-wald. Getrieben von dem Gedanken „Einer muss überleben“ gelang es ihm diese Hölle zu überleben, auch wenn er seine gesamte Familie verlor. Er starb im Jahr 1993 an den Nachwirkungen des Konzentrati-onslagers und aufgrund eines Schlaganfalls, kurz bevor seine Enkelin Melissa geboren wurde. Melissa Quint besuchte unsere Schule am 07. November 2024. Der Hintergrund des Vortrags war die sogenannte Reichspogromnacht. Denn am 09. November 1938 wurden landesweit Synagogen in Brand gesetzt, jü-disch geführte Geschäfte verwüstet und geplündert und Juden misshandelt und auch schon in Konzentra-tionslager gesteckt.
Persönlicher Einblick
Die Referentin sprach erstmals am 27. Januar 2023 zum Holocaust-Gedenktag vor zwei Klassen, weil Eva Zoske-Dernóczi, als Leiterin der Courage-AG, sie eingeladen hatte. Nun berichtete sie über ihren Großva-ter in unserer Aula vor rund 170 Schülerinnen und Schülern. Jeder hörte ihr gespannt zu. Samiyah, 19 Jahre alt (Klasse VH24A) sagte: „Der Vortrag war sehr spannend und emotional. Es ist wichtig mehr über die NS-Zeit zu wissen und einen persönlichen Einblick in das Leiden der jüdischen Bevölkerung zu bekom-men.“ Die Referentin sprach sehr ruhig und sachlich und erklärte uns, was auf den Bilden ihrer Präsenta-tion zu sehen war. Als ihr Vortrag zu Ende ging, zeigte Melissa Quint noch eine Collage, die Ihr Großvater erstellt hatte und las ein Gedicht vor, welches er nach dem Erleiden seines Schlaganfalls geschrieben hatte. Alia, 19 Jahre alt (Klasse VH24A) sagte dazu: „Ich fand es sehr gut, dass die Referentin über ihren Großvater so ehrlich berichtet hat. Die originalen Aussagen und Collagen des Großvaters zu hören und zu sehen war sehr beeindruckend.“ Auch andere Schüler waren begeistert. Luca, 17 Jahre alt (Klasse VH24A) kommentierte: „Den Vortrag fand ich klasse. Mich hat das echt berührt. Ich finde es wichtig, dass solche persönlichen Geschichten weitergegeben werden. Frau Zoske-Dernóczi hatte Recht, als sie sagte, dass jeder Schüler in Deutschland ein KZ besuchen sollte.“ Fabio, 21 Jahre alt (Klasse VH24A) schloss sich ihm an und sagte: „Es war krass zu hören, wie es wirklich war. Man kennt Berichte über diese Zeit meist nur aus Büchern. Aber live von einer konkreten Person zu erfahren, wie es ihr ergangen ist, war sehr spannend und aufrüttelnd.“
Das Schulministerium NRW betont deutlich, dass Extremismusprävention ein wichtiger Teil der politischen Bildung und Demokratiepädagogik ist. Im Auftrag der Schulleitung hatten daher Mitglieder der Courage-AG gemeinsam mit einigen Kolleginnen und Kollegen der Fachkonferenz Politik einen Pädagogischen Tag am 28. Oktober zum Thema Extremismusprävention vorbereitet. Ziel war eine Auseinandersetzung mit antidemokratischen Konzepten und Impulse für die eigenen Arbeit mit unserer Schülerschaft zu erhalten.
Die zuständige schulpsychologische Beratungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises (Systex) ist aktuell unbesetzt und konnte daher nicht aktiv eingebunden werden. Jedoch gelang es, unterschiedliche Referenten für den Tag zu gewinnen. Der zuständige Kontaktbeamte für interkulturelle und interreligiöse Angelegenheiten, Jürgen Weißberg, bot zusammen mit einem ehemaligen „Wegweiser“-Mitarbeiter, der nun als Schulso-zialarbeiter im Rhein-Sieg-Kreis tätig ist, nicht nur zwei Workshops an, sondern hielt zu Beginn einen Impulsvortrag zu allen extremistischen Gruppen und stellte ein Ampelsystem einer anderen Schule vor. Im Anschluss konnte das Kollegium zwischen sechs Workshops wählen, die unterschiedliche Schwerpunkte setzten.
Im Projekt „Prisma“ fanden „Aussteigergespräche“ statt, die in einer sehr respektvollen Gesprächsatmosphäre stattfanden. Zwei Aussteiger berichteten über ihren sehr individuellen Weg des Ein- und Ausstiegs aus einer extremistischen Szene. Jeder, der in so ein extremistisches Milieu hineingerät hat sehr eigene, individuelle Motive – auch der Ausstieg aus dem Extremismus ist bei jedem anders. Der Moderator, Thomas Schirmer, ist seit 14 Jahren Ausstiegsbegleiter des Verfassungsschutzes NRW in allen Phänomenbereichen, d.h. in den Aussteigerprogrammen Rechtsextremismus, Islamismus und Linksextremismus des Landes NRW tätig.
Ein weiterer Aussteiger, Axel Reitz, berichtete in einem Workshop, wie er mit 13 Jahren in die rechtsextreme Szene abrutschte. Bald entwickelte er sich zum gefragten Propagandisten verschiedener Kameradschaften. 15 Jahre war der „Hitler von Köln“ eine wichtige Figur in der deutschen Neonaziszene. Seit seiner kompletten Abkehr vom Extremismus im Jahr 2012 möchte er anderen helfen, nicht in der Radikalität zu versinken wie er selbst in seiner Jugend und wendet sich heute gegen alle Formen des politischen Extremismus.
Dr. Thomas Pfeiffer, Dipl.-Journalist und Sozialwissenschaftler und ist wissenschaftlicher Referent für Rechtsextremismusprävention beim Verfassungsschutz NRW tätig. Er berichtete wie modern, hasserfüllt und subversiv rechtsextremistische Gruppen in den sozialen Medien Jugendliche dazu bewegen, ihnen zu folgen, ähnlich wie Hassprediger in der islamistischen Szene.
Der Landespfarrer für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche im Rheinland, Andrew Schäfer, berichtete über persönliche Beratungsfälle im Kontext diverser Verschwörungserzählungen und machte deutlich, wie alt diese im Ursprung sind und wie sie mit immer neuen Fake-News verknüpft werden.
Privatdozent Dr. Christian Zimmermann, der am Seminar für Sozialwissenschaften an der Universität Siegen tätig ist, bot einen Workshop zum Thema Extremismus und Radikalisierung an, unter Einbindung des Beutelsbacher Konsens und gab wichtige Impulse für den Unterricht.
Text von Argjenta Jashari und Eva Zoske-Dernóczi