Nicht nur in Zahlen denken – Ehemaligen-Interview mit Domenik Mohr
Domenik Mohr war von 2007 bis 2010 Schüler des Bildungsgangs Informationstechnische Assistenten am CRBK. Heute ist er einer der Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma Lümatic in Troisdorf und Inhaber von zwei Tochterfirmen.
Herr Mohr, vom Azubi zum Geschäftsführer in nur wenigen Jahren. Das ist nicht gerade ein typischer Weg unserer Absolventen. Können Sie uns kurz Ihren beruflichen Werdegang schildern?
Nach meiner Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten am CRBK absolvierte ich die duale Ausbildung zum Fachinformatiker Fachrichtung Systemintegration bei der Dohle Handelsgruppe in Siegburg, verkürzt auf zwei Jahre. Nach insgesamt fünf Jahren bei Dohle wechselte ich zu Lümatic und war zunächst zuständig für den Vertrieb in Norddeutschland. Nach einem Jahr wurde ich Assistent der Geschäftsführung und kurze Zeit später zweiter Geschäftsführer und Gesellschafter. In der Zwischenzeit wurden zwei Tochterunternehmen gegründet, die ich leite. Herr Hermann Lümmen, der Gründer von Lümatic, hat mich in dieser Entwicklung begleitet und gefördert. Mittlerweile betreut er nicht mehr das einfache Tagesgeschäft, steht uns aber mit seiner Erfahrung beratend zur Seite und unterstützt uns bei branchentypischen Zulassungs- und Verordnungsthemen. Die Firma Lümatic hat derzeit 20 Mitarbeiter.
Welchen Stellenwert hat die Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten an unserer Schule rückblickend für Ihre Karriere?
Die Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten stellte eine gute Vorbereitung für die Ausbildung zum Fachinformatiker dar. Ich verfügte bereits zu diesem Zeitpunkt über viele Kenntnisse und Fertigkeiten in der Fachpraxis und hatte einen Bezug zum Berufsleben.
Was macht Lümatic?
Wir stellen Hard- und Softwarekomponenten für öffentliche Tankstellen, Speditionshöfe und Werkstätten her, zum Beispiel Zapfsäulen für AdBlue und diverse Tankdatenerfassungslösungen. Die von uns entwickelten Platinen und Komponenten werden über ein Händlernetzwerk vertrieben.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag heute für Sie aus?
In meiner Verantwortung liegt es, den Betrieb erfolgreich zu leiten. Ich unterhalte Händler- und Kundenkontakt und bin verantwortlich für die Durchführung und den Erhalt der betrieblichen Prozesse. Unser Betrieb ist ISO 9001-zertifiziert – das Qualitätsmanagement liegt somit ebenfalls in meiner Zuständigkeit. Als Geschäftsführer muss man natürlich die Zahlen im Blick behalten, aber auch den Teamgeist im Unternehmen fördern, damit das gesamte Unternehmen Erfolge erzielen kann.
Gibt es Kenntnisse und Kompetenzen, die Sie am CRBK erworben haben und noch heute im Berufsleben nutzen können?
Ich möchte insbesondere auf die erworbenen Kenntnisse in der Netzwerktechnik und Anwendungsentwicklung verweisen, die mir in meiner Tätigkeit fast täglich zugutekommen. Aber auch Kenntnisse im Fach Deutsch/Kommunikation sowie Allgemeinwissen – z.B. über Politik – sind mir in meinem Arbeitsalltag, vor allem, im Kundenkontakt von Nutzen.
Welchen Ratschlag würden Sie jetzigen Schülerinnen und Schülern des Carl-Reuther-Berufskollegs für Ihre berufliche Zukunft ans Herz legen?
Wichtige Tugenden sind aus meiner Sicht Aufrichtigkeit, Pünktlichkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild. Leider sind diese Sekundärtugenden heute nicht mehr bei allen jungen Leuten anzutreffen, obwohl sie wichtige Voraussetzungen für den Erfolg am Arbeitsplatz darstellen und gerade den Einstieg erheblich erleichtern können.
Herr Mohr, herzlichen Dank für dieses Gespräch und alles Gute für die Zukunft, beruflich und privat.