EU-Projekttag und Ausstellung am Carl-Reuther-Berufskolleg
Nach einer dreijährigen Corona-Pause fand am 23. Mai 2023 endlich wieder der EU-Projekttag statt. Zum Auftakt wurde ein durch Erasmus+ finanziertes Praktikum im europäischen Ausland beworben, da es die Selbständigkeit, die Sprachkenntnisse und die interkulturelle Kompetenz fördert. Danach diskutierte die Schülerschaft mit Gästen wie Lutz Plümpe von Volt und Arne Wirths von der Partei der Humanisten über aktuelle Probleme der Europäischen Union. Ein Vortrag der Bonner Regionalvertreterin der EU-Kommission, Judith Schilling, befasste sich mit der Geschichte der Europäischen Union und den EU-Institutionen.
Die Courage-AG (Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) hatte zusätzlich mit vielen Klassen unterschiedlicher Bildungsgänge und Schulbereiche eine Ausstellung zum Thema „Was bedeutet Heimat für mich?“ erstellt, die im Atrium der Schule zu sehen ist. Der Begriff „Heimat“ wurde nicht nur in der Vergangenheit durch totalitäre Regime, sondern auch aktuell für Parolen der rechten Identitären Bewegung für völkischen Nationalismus missbraucht. Dem setzten viele Klassen ihre Definitionen entgegen, die mannigfaltig ausfielen, zumal ca. 53 Nationalitäten in der Schüler- und Lehrerschaft vertreten sind. Der 20-jährige Maheteme, Schüler des Beruflichen Gymnasiums, erklärte sein Plakat zum Beispiel so: „Mein Zuhause ist meine Identität: Äthiopisch zu sein. Meine Heimat ist nicht nur ein Ort, sie ist etwas, das in mir wohnt. Ich habe nie Heimweh, weil meine Heimat in meinen Adern fließt.“ David, 18 Jahre alt, aus derselben Klasse definierte Heimat für sich als einen „Ort, den ich nie vergessen werde, an dem die besten Köchinnen leben. Es ist der Ort, an dem ich meiner Familie und Freunden am nächsten bin. In meiner Heimat kann ich meinen Ideen und Gedanken freien Lauf lassen.“
Schulleiter Thomas Heußner betonte in seiner Rede, dass die jetzige, aber auch nachfolgenden Generationen, sich der Aufgabe stellen müssten, europäisch zu denken und zu handeln und Europa als ihre Heimat zu begreifen. Kein Land könne die zukünftigen Herausforderungen, egal welcher Natur, allein bewältigen, das könne man nur gemeinsam. Er bat die Schülerschaft, solch ein Thema dazu zu nutzen, um sich selbst zu überprüfen, wie man selbst zu Europa stehe und die europäischen Werte der EU weiter zu tradieren.
Eva Zoske-Dernóczi