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Autor: Markus Zielasko

Schülerprojekt ‚Himmelsscheibe von Nebra‘

Die Himmelsscheibe von Nebra, die 1999 in der Nähe von Nebra in Sachsen-Anhalt bei einer Ausgrabung gefunden wurde, ist ein herausragendes Beispiel einer Schmiedearbeit aus der frühen Bronzezeit. Sie besteht aus einer kreisförmigen Bronzeplatte von 32 cm Durchmesser, die mit Goldapplikationen versehen ist. Die Applikationen stellen astronomische Phänomene wie Horizont, Sonne, Mond und Sterne dar, welche in ihrer Ausrichtung auf den Verlauf eines Jahres hinweisen, um beispielsweise die Aussaat und Ernte von Getreide voraussagen zu können.

Bei diesem Projekt befassten sich die Schüler Melos Beka und Rami Mykari aus Berufsfachschulklasse MA22A mit dem Sinn und Zweck dieser Scheibe für die damalige Zeit und bauten sie in Originalgröße nach, wobei sie 3 mm dickes Stahlblech als Trägermaterial verwendeten, um darauf die aus 2 mm Stahlblech hergestellten Darstellungen von Horizont, Sonne, Sonnenbarke, Mond und Sternen zu befestigen. Die Einzelteile aus Stahl wurden gesägt, geschnitten, gefeilt und geschliffen. Die Himmelkörper wurden vor der Befestigung mit Blattgold belegt. Da die originale Himmelsscheibe im Verlauf ihres Gebrauchs mehreren Veränderungen unterworfen war, zeigt die Scheibe der Schüler die Zeit ihrer reichhaltigsten Ausstattung dieser Arbeit.

Heraus kam ein gelungenes Werkstück, bei dem neben der praktischen Erfahrung auch der geschichtliche Hintergrund nicht zu kurz kam.

Ulrich Pöhler

Am Weltfahrradtag zu orangefarbigen Bänken

„Es war so ein unglaublich schöner Tag! Das müssen wir wiederholen.“, so Alena und Daria, beides Schülerinnen des Carl-Reuther-Berufskollegs in Hennef, am Ende der Radtour zum Weltfahrradtag. Eine bunte Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus völlig verschiedenen Klassen hatte sich am Freitag, dem 2. Juni nach dem Unterricht vor der Schule eingefunden, um eine Radtour von Hennef über Siegburg nach Lohmar zu starten.

Angeregt durch den Förderverein des Berufskollegs hatte die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Sieg-Kreises Katja Milde das Kollegium und die Schülerschaft dazu eingeladen, per Rad zwei orange Bänke gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in Siegburg und Lohmar zu besuchen. Diese Bänke hatte unser Berufskolleg als Courage-Schule zum Orange Day gebaut und feierlich am 25. November 2021 an die Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises übergeben.

19 Radfahrerinnen und Radfahrer fanden sich mit ihrem eigenen Rad um 14.45 h vor dem Haupteingang der Schule ein, darunter vier Lehrerinnen und Lehrer, die sich alle freuten, dass die Sonne dann doch noch herausgekommen war. „Gemeinsam stark für Frauen“ stand auf den orangefarbigen Beuteln, die Frau Milde allen vor der Fahrt verteilt hatte, sodass die Gruppe gut erkennbar war.

Ziel der Radtour war je eine orange Bank in Siegburg und Lohmar. Da in Siegburg der endgültige Standort der Bank noch nicht geklärt ist, konnte diese Bank nur von einer kleinen Gruppe besucht werden, um das Schild der Schule zu montieren. So kann auch in einigen Jahren noch jeder erkennen, dass sie von der Schülerschaft des Berufskollegs gebaut wurde. Die restliche Gruppe nutzte diese Zeit als kleine Verschnaufpause, um dann mit allen gemeinsam weiter nach Lohmar aufzubrechen. In der Gesamtschule Lohmar wurden wir sehr feierlich von der Schulleiterin, Sabine Henseler sowie der Lehrerin Birgit Fox und der Gleichstellungsbeauftragten, Brigitte Feist, empfangen. Diese Lohmarer Schule hatte sich ebenfalls an der Präventionsaktion des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Rhein-Sieg-Kreis engagiert und die Bank durch Bemalungen weitergestaltet. Das Empfangskomitee erwartete alle Radfahrer sehr herzlich mit frischem Obst, kleinen Snacks und gekühlten Getränken.

Die Strecke von ca. 30 km von Hennef über Siegburg bis Lohmar und zurück hatten alle gut bewältigt und freuten sich am Ende über die schöne Überraschung, die Frau Milde extra organisiert hatte. In Hennef angekommen, erhielt jeder ein leckeres Eis durch die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte, Inga Josko, die alle mit Kühlboxen erwartete.

Eva Zoske-Dernóczi

Ausländische Delegationen besuchen unsere Schule

Am 9. und am 25. Mai besuchten uns zwei Gruppen aus Saudi-Arabien und Costa Rica, um sich über das berufliche Schulwesen in Deutschland zu informieren. Teilnehmende der Delegationen waren Personen, die in Bildungseinrichtungen und Ministerien in ihrem Heimatland tätig sind.

Nach einer Einführung in der Aula stand ein Schulrundgang auf dem Programm. Dabei konnten sich die Besuchenden vor Ort in unseren Fachräumen einen Einblick in unsere Bildungsarbeit verschaffen.

Vor allem die Umsetzung des dualen Ausbildungssystems in einem Berufskolleg war für die ausländischen Gäste interessant.

Alexa Sauer

EU-Projekttag und Ausstellung am Carl-Reuther-Berufskolleg

Nach einer dreijährigen Corona-Pause fand am 23. Mai 2023 endlich wieder der EU-Projekttag statt. Zum Auftakt wurde ein durch Erasmus+ finanziertes Praktikum im europäischen Ausland beworben, da es die Selbständigkeit, die Sprachkenntnisse und die interkulturelle Kompetenz fördert. Danach diskutierte die Schülerschaft mit Gästen wie Lutz Plümpe von Volt und Arne Wirths von der Partei der Humanisten über aktuelle Probleme der Europäischen Union. Ein Vortrag der Bonner Regionalvertreterin der EU-Kommission, Judith Schilling, befasste sich mit der Geschichte der Europäischen Union und den EU-Institutionen.

Die Courage-AG (Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) hatte zusätzlich mit vielen Klassen unterschiedlicher Bildungsgänge und Schulbereiche eine Ausstellung zum Thema „Was bedeutet Heimat für mich?“ erstellt, die im Atrium der Schule zu sehen ist. Der Begriff „Heimat“ wurde nicht nur in der Vergangenheit durch totalitäre Regime, sondern auch aktuell für Parolen der rechten Identitären Bewegung für völkischen Nationalismus missbraucht. Dem setzten viele Klassen ihre Definitionen entgegen, die mannigfaltig ausfielen, zumal ca. 53 Nationalitäten in der Schüler- und Lehrerschaft vertreten sind. Der 20-jährige Maheteme, Schüler des Beruflichen Gymnasiums, erklärte sein Plakat zum Beispiel so: „Mein Zuhause ist meine Identität: Äthiopisch zu sein. Meine Heimat ist nicht nur ein Ort, sie ist etwas, das in mir wohnt. Ich habe nie Heimweh, weil meine Heimat in meinen Adern fließt.“ David, 18 Jahre alt, aus derselben Klasse definierte Heimat für sich als einen „Ort, den ich nie vergessen werde, an dem die besten Köchinnen leben. Es ist der Ort, an dem ich meiner Familie und Freunden am nächsten bin. In meiner Heimat kann ich meinen Ideen und Gedanken freien Lauf lassen.“

Schulleiter Thomas Heußner betonte in seiner Rede, dass die jetzige, aber auch nachfolgenden Generationen, sich der Aufgabe stellen müssten, europäisch zu denken und zu handeln und Europa als ihre Heimat zu begreifen. Kein Land könne die zukünftigen Herausforderungen, egal welcher Natur, allein bewältigen, das könne man nur gemeinsam. Er bat die Schülerschaft, solch ein Thema dazu zu nutzen, um sich selbst zu überprüfen, wie man selbst zu Europa stehe und die europäischen Werte der EU weiter zu tradieren.  

Eva Zoske-Dernóczi

Berlin, Berlin – wir waren in Berlin!

Dieses Jahr waren die Klassen GI21A und IA22A, unterstützt durch die Bundeswehr, für fünf Tage auf Studienfahrt in Berlin.

Teil des Programms war unter anderem ein Besuch im Verteidigungsministerium, bei dem uns der Auftrag und die Verpflichtungen der Bundeswehr nähergebracht wurden. Ein Besuch im Einsatzführungskommando der Bundeswehr, wo wir den Wald der Erinnerung besuchen konnten. Sowie diverse Vorträge und Führungen in Gedenkstätten, Museen und bei der Bundeswehr.

Besonders interessant und somit einprägsam war für uns Schüler der Besuch in der Gedenkstätte Hohenschönhausen. Ein ehemaliges Stasi-Gefängnis sowie Haftkrankenhaus, welches die Stasi nutzte, um Oppositionelle und andere ‚Staatsfeinde‘ zu inhaftieren. Dort trafen wir Henry Leuschner, welcher als einer der damaligen Insassen eine sehr interessante Lebensgeschichte hatte. Bei einem Fluchtversuch aus der DDR kam er schwer verletzt und nach Notoperationen in der Charité in das Haftkrankenhaus Hohenschönhausen. Er konnte eine Menge über das Leben in der DDR als Regimekritiker und in Haft erzählen und uns auch sonst viel über seine Werte vermitteln.  

Elias Baumgraß, GI21A

Französische Gäste am Carl-Reuther-Berufskolleg

Vom 17. – 22. April hatte das CRBK 21 junge ElektronikerInnen von der französischen Partnerschule Lycée professionnel Jacques Prévert aus Comb la Ville (Paris) zu Besuch.

In den Werkstätten der Elektroabteilung führten sie zusammen mit ihren Partnerklassen EH21A und GI22A erfolgreich ein Elektronikprojekt (Leuchtreklame mit Arduino) durch. Dabei arbeiteten jeweils zwei französische und zwei deutsche SchülerInnen gemeinsam als Team an einem eigenen Projekt. Nach dem erfolgreichen Projektabschluss wurden die Ergebnisse am letzten Tag in der Aula präsentiert.

Der Gegenbesuch der deutschen Schülerschaft in Comb la Ville wird im September 2023 stattfinden. Der Austausch wurde organisiert mit Hilfe des Gustav-Stresemann-Instituts, Bonn, in Zusammenarbeit mit dem Verein Culture et Liberté, Paris sowie mit finanzieller und pädagogischer Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks.

Detlev Müller