Unsere Absolventin Alina hat ihre schönsten Erasmus+ Momente auf einer digitalen Pinnwand festgehalten. Schaut selbst, was sie bei ihren Praktika in zwei isländischen Konditoreien und in ihrer Freizeit erlebt hat.
Vom 29. September bis zum 11. Oktober hatten wir die Gelegenheit, an einem zweiwöchigen Kurs in Fliesen- und Maurerarbeiten an der Herningsholm Erhvervsskole & Gymnasier in Herning, Dänemark teilzunehmen. Der Aufenthalt war sowohl beruflich als auch persönlich eine bereichernde Erfahrung.
Gleich zu Beginn unseres Aufenthalts wurden wir sehr herzlich empfangen. Die dänischen Gastgeber waren äußerst freundlich und hilfsbereit, sodass wir uns schnell wohlfühlten. Besonders beeindruckend war, dass viele Dänen, denen wir begegneten, Deutsch sprachen. Dadurch verlief die Kommunikation problemlos, und es fiel uns leicht, Kontakte zu knüpfen.
Der praktische Kurs war hervorragend organisiert und bot uns viele Einblicke in traditionelle dänische Arbeitsmethoden im Fliesen- und Maurerhandwerk. Es war faszinierend zu sehen, wie in Dänemark mit traditionellen Techniken gearbeitet wird, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Die theoretischen und praktischen Einheiten ergänzten sich sehr gut, sodass wir das Gelernte direkt anwenden konnten. Vor allem der Austausch mit den dänischen Ausbildern und Auszubildenden half dabei, neue Perspektiven und Lösungsansätze für unser Handwerk zu entwickeln. So arbeiten dänische Maurer nach wie vor in großem Umfang mit kleinformatigen, gebrannten Mauersteinen. Dabei kommt es nicht nur auf Waage, Lot und Flucht an, sondern auch auf ein gutes Gefühl für die optische Wirkung der Steine. Auch das Herstellen von Sichtmauerwerk hat einen viel höheren Stellenwert als in unserem betrieblichen Alltag. Hierbei ist das fachgerechte Verfugen besonders wichtig.
Für die Fliesenarbeiten mussten wir die Unterkonstruktion des Werkstücks komplett selbst aufmauern. Das ist in unserer Ausbildung nicht der Fall. Im Anspruch ein perfektes Werkstück herzustellen, stellten wir kleine, aber entscheidende Unterschiede in der Ausführung fest. So lernen die dänischen Auszubildenden bspw. Außenkanten auf Gehrung zu schneiden und herzustellen. Wandbeläge werden konsequent von unten angesetzt. Aufgrund dieser Feinheiten mussten wir unsere Einteilung wiederholt anpassen und kamen in den Austausch mit den Dänen.
Die Unterkunft, die uns zur Verfügung gestellt wurde, war sehr modern und komfortabel. Die Zimmer waren gut ausgestattet, und wir hatten alles, was wir für einen angenehmen Aufenthalt brauchten. Auch das Essen war reichhaltig und vielfältig. Es gab eine große Auswahl an Gerichten, und es war für jeden Geschmack etwas dabei. Besonders positiv fiel auf, dass auch auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung geachtet wurde. In unserer Freizeit hatten wir die Möglichkeit, die Stadt Herning zu erkunden. Herning ist eine ruhige und malerische Stadt, die mit ihrer entspannten Atmosphäre zum Verweilen einlädt. Besonders nach den intensiven Arbeitstagen war es angenehm, durch die ruhigen Straßen zu schlendern und die dänische Lebensweise kennenzulernen.
Der Erasmus+ Aufenthalt in Dänemark eine wertvolle Erfahrung. Wir konnten nicht nur fachlich profitieren und traditionelle Arbeitsmethoden kennenlernen, sondern auch in eine freundliche Kultur eintauchen. Die Herzlichkeit der Menschen, die moderne Infrastruktur und die gut organisierten Kursinhalte machten diesen Aufenthalt zu einem vollen Erfolg.
Ardenis Kosumi, Marcel Kohlhaas, Abduljalil Mohammdouh, Kristian Weber
Am 20. und 21. November 2024 fand am Carl-Reuther-Berufskolleg in Hennef ein spannender zweitägiger Metallgießkurs für die Auszubildenden der Metallgestaltung statt. Unter der Leitung von Gießer Volker Allexi und Praxislehrer Martin Wilperath lernten die Teilnehmenden in Theorie- und Praxiseinheiten das Sandformgießen kennen – ein bedeutendes Verfahren im Ausbildungsrahmenplan der Metallgestalter.
Der Kurs bot umfassende Einblicke in die Arbeitsprozesse moderner Gießereien, darunter Modellbau, Schmelzen, Vergießen und Qualitätsprüfung. Besonderes Augenmerk wurde auf die kreativen und gestalterischen Möglichkeiten des Metallgießens gelegt. Die Teilnehmer stellten eigene Werkstücke her und arbeiteten mit Aluminium und Kupferlegierungen.
Dank der mitgebrachten Gießereiausrüstung und des Schmelzofens von Volker Allexi konnte die Veranstaltung praxisnah durchgeführt werden. Mit diesem Kurs setzte das Berufskolleg einen wichtigen Akzent auf die Verbindung von traditionellem Handwerk und moderner Fertigungstechnik – ein wertvoller Beitrag zur Ausbildung der Metallgestalter von morgen.
Am 27. November war es endlich so weit, wir konnten an der Rheinallee 8 in Königswinter, direkt am Rhein, mit unserem Schulleiter, vielen Schülern und Kollegen, dem Bürgermeister, Lutz Wagner und der Gleichstellungsbeauftragten, Frauke Fischer sowie weiteren Gästen unsere 33. orange Bank einweihen, die wir als Courage-Schule gebaut haben.
Durch diese Gemeinschaftsaktion – zwischen dem Berufskolleg als Courage-Schule und der Stadt Königswinter – setzten wir ein weiteres Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern. Das Thema der häuslichen und sexualisierten Gewalt öffentlich zu machen, aus dem privaten Bereich herauszuholen und auf Hilfsangebote hinzuweisen, ist das Ziel dieser Aktion. Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam und findet vom 25. November bis zum 10. Dezember statt.
Anlässlich dieses Orange Days hatten Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Bau- und Holztechnik (BH23A) neun Entwürfe, unter dem fachkundigen Blick von Johannes Jungebloed, erstellt, um eine besondere Bank im Auftrag der Stadt Königswinter zu erstellen. Der Entwurf von Mika Bendisch wurde am Ende ausgewählt. Sie sollte besonders groß werden, damit man sich auch ein wenig so fühlt, wie ein Kind, wenn man drauf sitzt und sie sollte die Wellen des Rheins aufnehmen. Sie ist drei Meter lang geworden und zeigt symbolisch durch ein Kind und einen Mann, die die Bank rahmen, dass das Thema Gewalt immer alle in der Familie betrifft und v.a. ein Thema ist, was wir nur alle gemeinsam beseitigen können. Unterschiedliche Klassen der Schulbereiche Metall-, Holz- und Gestaltungstechnik haben sie gebaut. Aktiv beteiligt waren am Bau mit viel Engagement Schülerinnen und Schüler der Klassen CB24A, HB24A, AV24B, AI24B, MA24A, MM21A, MM22A, AV24M.
Das Thema ist leider immer noch aktuell, da alle vier Minuten eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner erlebt. Allein 2023 wurden in Deutschland 155 Frauen und 24 Männer Opfer von Gewalttaten mit tödlichem Ausgang durch ihre Partner oder früheren Partner.
2021 und 2022 hatten wir bereits für den Rhein-Sieg-Kreis und Bonn insgesamt 32 Bänke gebaut, um auf das tabuisierte Thema und wichtige Hilfsangebote aufmerksam zu machen, wie z.B. das Hilfetelefon: 116 016. Die Bänke wurden in Kooperation mit dem „Runden Tisch gegen häusliche Gewalt“ gebaut, die nun auf öffentlichen Plätzen stehen, zum Beispiel vor Rathäusern, Schulen, Kliniken, Gerichtsgebäuden, am Rheinufer, in Polizeipräsidien.
Jedes Jahr erhält das Berufskolleg etliche Anfragen, sogar aus Wilhelmshafen im Norden oder dem Landkreis Ludwigsburg im Süden Deutschlands, die das Projekt nachahmen wollen. Wir geben mittlerweile Workshops im Auftrag der Initiative Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, um das Thema zu etablieren. Wir stellten unser Projekt zum Beispiel am 25.09.24 in einem NRW-weiten Online-Workshop und am 21.11.24 auf der Jahrestagung der kommunalen Jugendförderung im Rheinland, gemeinsam mit unserer Ansprechpartnerin in der Landeskoordination, Yvonne Rogoll, vor.
In den Pausen finden weitere Aktionen durch die Schülervertretung statt wie z.B. Sprüche gegen Gewalt, die nun im Atrium hängen, außerdem erarbeiteten einige Klassen Plakate für eine Ausstellung zum Thema, vor allem die Klassen BH23A, BH24A, TH23A und TH24A. Ein Büchertisch wurde durch Christine Beunink in der Mediathek aufgebaut. Unsere Backstube und unser Kiosk haben zudem an der kreisweiten Brötchentüten-Aktion der Bäckereien „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte!“ teilgenommen
Am 19. und 20. November setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklassen auf kreative Weise mit dem Thema „Deutschland und ich“ auseinander. Unterstützt wurden sie dabei von der Künstlerin Annette Saul sowie Michael Jastrzembski vom Jugendmigrationsdienst.
In gemeinsamer Arbeit entstanden drei großformatige Kunstwerke, die vielfältige persönliche Perspektiven vereinen. Die Werke thematisieren die Verbindung zu den ursprünglichen Heimatländern, individuelle Erfahrungen mit Integration sowie das Zusammenleben in der neuen Heimat. Diese eindrucksvollen Platten sind nun im Atrium der Schule ausgestellt und laden zum Nachdenken und Austausch ein.
Abgerundet wurde das Projekt durch eine gemütliche Pizza-Runde, in der die Teilnehmenden die zwei kreativen Tage reflektieren konnten. Das Projekt war für alle ein inspirierendes Erlebnis und ein gelungener Beitrag zum Verständnis von Vielfalt und Zusammenhalt.
Ein großes Dankeschön gilt Annette Saul, Michael Jastrzembski und allen beteiligten Schülerinnen und Schülern, die dieses besondere Kunstprojekt möglich gemacht haben!