Am 12. Juni 2025 fand an unserer Schule ein zusätzlicher Tag der offenen Tür statt, organisiert von der Abteilung Ausbildungsvorbereitung. Eingeladen waren SchülerInnen umliegender Schulen, die einen praktischen Einblick in unsere drei Fachbereiche erhalten konnten.
· Metalltechnik fertigte kreative Herzen aus Metall.
· Holz- und Farbtechnik setzte sich kreativ mit dem Thema Farben auseinander, in der Holzwerkstatt wurde außerdem ein vorbereiteter Würfel gefertigt.
· Ernährung und Versorgung informierte anschaulich über die Ernährungspyramide.
Ein gelungener Tag mit vielen interessierten SchülerInnen und spannenden Einblicken – mit dem Ziel, eine Perspektive für das neue Schuljahr zu eröffnen
Vom 05. bis 06. Juni waren fast alle Kolleginnen und Kollegen des Schulbereichs Gymnasium Technik auf einer Exkursion nach Kevelaer und Geldern, um einen Betrieb zu besichtigen und interschulischen Austausch zu fördern. Unser Schulbereichsleiter des beruflichen Gymnasiums für Technik, Stefan Zündorf, hatte die Fahrt zusammen mit Martin Lenz vom Berufskolleg Geldern und unserer Kollegin Julia Müller geplant.Am Donnerstag starteten wir mit eigenen PKWs und unserem Schulbus und konnten um 15.00 Uhr einen Betrieb besichtigen. Wir erhielten durch eine zweistündige Führung Infos zum Unternehmen. Die Firma MERA mit Sitz in Kevelaer ist ein traditionsreiches Familienunternehmen, das sich auf die Herstellung von hochwertigem Hunde- und Katzenfutter spezialisiert hat.
Moderne Automatisierungstechnik
MERA betreibt eine der modernsten Produktionsstätten für Tiernahrung in Europa, da das Unternehmen stark in Automatisierung und Digitalisierung investiert hat, insbesondere in der Lager- und Produktionslogistik. Dazu gehören sowohl die Einführung eines modernen Warehouse Management Systems, Nutzung von Barcode-Systemen zur Rückverfolgbarkeit und Integration von Enterprise Resource Planning und Prozessleitsystemen zur Optimierung der Materialflüsse. Ziel von Mera ist dabei eine hohe Prozesssicherheit, geringe Fehlerquote und Transparenz in der gesamten Lieferkette. Besonders beeindruckt hatte uns in diesem Kontext ein Hochregallager mit 25.000 Paletten auf 35 Meter Höhe – komplett robotergesteuert! MERA produziert jährlich über 60.000 Tonnen Hunde- und Katzenfutter und exportiert seine Produkte sogar in über 40 Länder weltweit, darunter Europa, Afrika, Asien sowie Nord- und Südamerika. Die Produktion erfolgt ausschließlich in Deutschland und nach hiesigen Lebensmittelstandards, sie verwenden Grünstrom und regionale Rohstoffe. Im Anschluss an die Besichtigung steuerten wir zu einem Hotel in Geldern und freuten uns über ein leckeres Essen in einem italienischen Restaurant.
Berufskolleg Geldern
Am Freitag besuchten wir das Berufskolleg in Geldern, freuten uns über den herzlichen Empfang und guten Austausch mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen. Das Berufskolleg Geldern engagiert sich in innovativen Schulprojekten, insbesondere im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Besonders spannend war zu sehen, dass das Berufskolleg einen interessanten Werkraum besitzt, der dadurch auffällt, dass die Schülerschaft völlig verschiedene Arbeitsmöglichkeiten kombiniert wahrnehmen kann, nicht in getrennten Werkräumen. Dieser Werksraum wird insbesondere im Rahmen von zdi-Projekten (Zukunft durch Innovation) genutzt. Dabei können Schüler z.B. Roboter oder Geräte bauen. Somit können Materialverarbeitungs-, Löt- und Programmierkenntnisse in einem Werkraum kombiniert werden. Das Berufskolleg nimmt regelmäßig an zdi-Roboterwettbewerben teil, wobei LEGO Mindstorms, Fischertechnik und ähnliche Systeme zum Einsatz kommen. Im Anschluss an die Besichtigung des Werkraumes stellte Julia Müller die Ergebnisse der Schülerumfrage unseres Beruflichen Gymnasium vor, die insgesamt sehr positiv ausfiel. Stefan Zündorf berichtete über die neuesten Entwicklungen für das kommenden Schuljahr, da sich die Bildungspläne ändern und mehr Projektarbeit ermöglichen. Zum Abschluss nahmen wir ein Mittagessen in der schuleigenen Mensa ein und fuhren, leider mit viel Stau, wieder nach Hause. Wir danken für die Mühe und Sorgfalt bei der Planung der Fahrt und die gute Organisation. Alles war gut durchdacht und es gab auch Zeit, um als Team näher zusammenrücken.
Am Carl-Reuther-Berufskolleg in Hennef treffe ich täglich viele Schülerinnen und Schüler mit interessanten Biografien, die aus unterschiedlichen Ländern zu uns gekommen sind. Sie leben alle an anderen Orten, besuchen verschiedene Bildungsgänge und Schulbereiche. Jedoch eint sie ihre Motivation, die deutsche Sprache zu erlernen, berufliche Wünsche zu verwirklichen und hier ein neues Zuhause zu finden.
von Eva Zoske-Dernóczi
Waissuddin besuchte bei uns das Berufliche Gymnasium für Technik, hat 2022 die Allgemeine Hochschulreife erlangt und studiert nun Maschinenbau. „Technik reizt mich sehr, ich möchte gerne in der Zukunft in der Autoindustrie tätig sein.“ Er kam 2015 mit seiner Familie aus Afghanistan, aus der Hauptstadt Kabul, die mit rund 4,3 Millionen Einwohnern die größte Stadt dieses Landes ist. Er war damals 16 Jahre alt und floh zusammen mit seiner Mutter und seiner älteren Schwester und berichtet darüber: „Meine Schwester war damals bereits als Lehrerin tätig, wie mein Vater. Heute arbeitet sie als Zahnmedizinische Fachangestellte. Mein Vater ist leider sechs Monate, bevor wir fliehen konnten, verstorben.“
Die neue Heimat ist Lohmar
Interessant ist, dass Waissuddin Deutschland als seine Heimat ansieht, „weil ich Afghanistan nicht vermisse. Unser Alltag bestand dort vor allem aus Krieg und Unfreiheit. Das Bild, was ich von Afghanistan habe, ist sehr unschön. Jetzt ist es noch schlimmer geworden, seit die Taliban an der Regierung sind.“ Daher ist er dankbar, in Lohmar in Frieden mit seiner Familie leben zu können. Natürlich war es schwer, Verwandte und Freunde zu verlassen, trotzdem ist er froh, dass er zumindest einige Verwandte in Deutschland hat, die seit ca. 20 Jahren in Frankfurt leben. Wenn er an seine Kindheit denkt, vermisst er eigentlich nur Feste mit seiner großen Familie wie zum Beispiel das Zuckerfest am Ende des Fastenmonats Ramadan, „aber jetzt hat meine ältere Schwester eine gute Vollzeitstelle, wir haben Freunde gefunden, wir möchten somit gar nicht mehr wegziehen. Lohmar ist unser Zuhause geworden.“
Sprachenvielfalt als Gewinn
Waissuddins Muttersprache ist Persisch, in der Schule lernte er damals Englisch und Arabisch, im Beruflichen Gymnasium hatte er neben Deutsch noch Spanisch gelernt. Durch seinen Vater hat er einen sehr offenen Umgang mit anderen Menschen erlernt: „Mein Vater hat als Lehrer immer offen seine Meinung gesagt, er hatte moderne Ansichten und hatte auch ab und zu Streit mit Kollegen, die engstirnig waren. Er hat auch als Dolmetscher in einem Krankenhaus gearbeitet, welches von Japanern erbaut worden war, daher sprach er viel Englisch.“
Die erlebte Hilfe ist groß, größer als der Rassismus
Waissuddin ist eine sehr freundliche Person, der allen Menschen mit Respekt begegnet. Diesen wertschätzenden Umgang erlebt er in der Regel auch von Deutschen. Ein einziges Mal hat er eine schlechte Erfahrung gesammelt, die sich aber gottlob nicht wiederholte. Seine Schwester und er waren zu den Verwandten nach Frankfurt gefahren und befanden sich auf dem Weg zurück nach Lohmar. Sie fuhren mit einem Flixbus nach Bonn, wollten dann weiter nach Siegburg, kauften eine Fahrkarte beim Busfahrer. Dieser hielt plötzlich zwei Stationen später an, gab ihnen ihr Geld zurück und warf sie aus dem Bus: „Er behauptete, unser Geld sei Falschgeld und schrie, er würde die Polizei rufen, wenn wir nicht aussteigen. Aus Angst sind wir ausgestiegen, heute weiß ich, dass das Rassismus war, aber wir waren naiv und konnten die Situation nicht einordnen.“ Als sehr positiv merkt er an, dass die gesamte Familie durch ehrenamtliche Flüchtlingshelfer viel Hilfe erfahren hat: „Wie man Dokumente ausfüllt, wie man eine Wohnung findet, wie man einen Deutsch-Kurs belegt“. Heute leben sie in einem Mehrfamilienhaus mit vielen Nationalitäten, mit den meisten haben sie einen sehr freundlichen Kontakt. Waissuddin liebt die Meinungsfreiheit, die in Deutschland herrscht und auch die Freiheit, seine Religion ohne Zwang ausüben zu können. „Das ist das Gute: man fastet und betet, weil man es aus eigener Entscheidung will, nicht weil man dazu gezwungen wird. Politik und Religion muss man trennen”, so seine Meinung.
Viele Fragen beschäftigen uns, wenn wir die Schule verlassen. Diesen Fragen geht Schulpfarrerin Eva Zoske-Dernóczi auf den Grund und lädt dazu Experten ein: ehemalige Schülerinnen und Schüler, die über ihr Studium oder Ausbildung sprechen sowie Michaela Münzner von der Verbraucherzentrale.
Alle Oberstufenklassen des Schulbereichs der Höheren Berufsfachschule (HBFS) sowie die 12. und 13. Jahrgangsstufe des Beruflichen Gymnasiums befassen sich damit, wie es sein wird, wenn sie mit ihrem Fachabitur oder ihrer Allgemeinen Hochschulreife in einen neuen Lebensabschnitt starten. Viele Schülerinnen und Schüler kennen zudem die guten Angebote der Verbraucherzentrale nicht, die unabhängig und zum Schutz aller Verbraucher arbeitet und vom nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium gefördert wird. Nach Besuchen von Ex-Schülern wie Leoni Kaup, Muhamad Karimov und Oscar Bücher, die über ihr Studium sprachen, kam auch Akar A. Kakl noch zu einer Schulklasse.
Akar A. Kakl hatte im Oktober 2023, nach seinem erfolgreichen Abschluss der Höheren Berufsfachschule Holz- und Bautechnik, sein Studium im Fach Architektur in Detmold, an der Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, begonnen. Er befindet sich nun im vierten Semester und sprach vor Schülerinnen und Schülerinnen der Klasse EH23A darüber, wie man sich bei einer Hochschule anmeldet und wie die ersten Schritte im Studium aussehen.
Sein Bericht war sehr spannend und es war interessant zu hören, dass seine Entscheidung, Architektur zu studieren, tiefe Wurzeln in seiner Kindheit hat. Da sein Vater als Bauleiter tätig war und ihn als Kind oft auf Baustellen mitnahm, ist er quasi inmitten des Baugeschehens aufgewachsen – die Leidenschaft dafür wurde ihm somit schon in die Wiege gelegt.
Akar sprach begeistert davon, dass der Fokus der Technischen Hochschule (TH) auf der aktuellen Forschung und Entwicklung liegt. Dies bedeutet, dass Planungen und Entwürfe weniger abstrakte Konzepte darstellen, sondern sich intensiv mit den neuesten Erkenntnissen und Technologien auseinandersetzen, um ein besseres Bauen zu ermöglichen.
Für Akar gestaltet sich ein typisches Semester an der TH so, dass schon in den ersten Semesterwochen Aufgaben vorgestellt werden, die bis zum Ende des Semesters bearbeitet und präsentiert werden müssen. In den darauffolgenden Wochen finden die Vorlesungen der jeweiligen Fächer statt. Diese sind darauf ausgerichtet, das notwendige Wissen und die Werkzeuge zu vermitteln, um die Semesteraufgaben erfolgreich bearbeiten zu können.
Ein besonderer Reiz des Studiums liegt für ihn in der eigenständigen Lösungsfindung. Oftmals entdeckt man diese nicht in Büchern, sondern vielmehr im Dialog mit Kommilitonen und Professoren oder durch die Entwicklung eigener, kreativer Ansätze, um die optimale Lösung für eine spezifische Herausforderung zu finden. Die Arbeit eines Architekten lässt sich oft mit der eines Maßschneiders vergleichen: Jedes Gebäude erfordert eine individuelle Anpassung an das Grundstück, die unmittelbare Umgebung und die umgebende Landschaft.
Vom 18. bis 22. Mai 2025 fand in Düsseldorf die iba, die führende Weltmesse für Bäckerei, Konditorei und Snacks statt. Auch unsere angehenden Bäckerinnen und Bäcker der Klasse VB23A sowie die zukünftigen Konditorinnen und Konditoren der Klasse VK23A waren mit dabei und erlebten einen spannenden Tag voller Eindrücke und neuer Impulse.
Herzlich empfangen vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V. startete unser Messebesuch mit einer Rallye quer durch die Hallen. Dabei hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, die Messe auf spielerische Weise zu erkunden und sich mit den neuesten Entwicklungen der Branche vertraut zu machen.
Die Vielfalt war beeindruckend. Von innovativen Produktionsmaschinen über Vielfalt von Produkten bis hin zu kreativ gestalteten Verkaufstheken bot die Messe zahlreiche Ideen für die Zukunft. Natürlich kam auch der Genuss nicht zu kurz. Es gab köstliche Pralinen, Füllungen, Brotspezialitäten und neuartige Snackangebote zu verkosten.
Ein besonderes Highlight war die Möglichkeit, als Zuschauer das Finale der ersten Weltmeisterschaft der Brotsommeliers mitzuerleben. Parallel dazu fand auch der iba.UIBC.CUP of Confectioners statt, bei dem Zweier-Teams aus Deutschland und Albanien unter dem Motto „Kunst“ beeindruckende Konditoreierzeugnisse kreierten.
Ein rundum gelungener Ausflug, der nicht nur informativ, sondern auch sehr lecker war.
Mit viel Teamgeist und handwerklichem Können realisierte die Berufsfachschule Bautechnik ein besonderes Praxisprojekt: den Bau eines Holzhauses für Imker.
Den Anfang machten die Schülerinnen und Schüler mit eigenen Entwürfen, die sie anschließend als maßstabsgetreue Modelle im Verhältnis 1:20 umsetzten. Darauf aufbauend entstand Schritt für Schritt, vom ersten Zuschnitt bis zum letzten Nagel, das fertige Holzhaus im Maßstab 1:1.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein funktionales, durchdachtes Holzhaus, das nicht nur handwerkliche Fähigkeiten unter Beweis stellt, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Bienen leistet.
Ein rundum gelungenes Projekt, das zeigt, wie sich Theorie und Praxis auf ideale Weise verbinden lassen!