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Unter 53 Metern Stahlbeton

 

Ein Wunder der Technik und Zivilisation. Dabei sieht man nichts: Nur etwas Wasser, zwanzig Schülerinnen und Schüler – und einen asphaltierten Weg.Die Wahnbachtalsperre enthält ständig Wasservorräte, um 800.000 Menschen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis mindestens zwei Jahre mit lebenspendendem, köstlichem Trinkwasser zu versorgen.Zwanzig Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen der Bauzeichner und der Maurer des Carl-Reuther-Berufskollegs (CRBK) wollten wissen: Wie ist es überhaupt möglich, dass jeden Tag sauberes Trinkwasser aus unseren Wasserhähnen kommt?Frau Ellersdorfer vertritt den Wahnbachtalsperrenverband (WTV). Sie hat alle Antworten auf unsere Fragen.  Wir treffen uns am 1. Dezember an der Schutzhütte des Natursteigs Sieg, am Rand der Staumauer der Wahnbachtalsperre, um Frau Ellersdorfer kennenzulernen.Die Schutzhütte wurde übrigens 2010 von Schülerinnen und Schülern der Bauzeichnerklasse des CRBK entworfen und im September 2011 als Gemeinschaftsprojekt des WTV, des CRBK und seiner Partnerschulen in Dänemark und Ungarn, mit dem Projektbüro Natursteig Sieg im Referat Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises als Bauherrn, fertiggestellt.Hier erklärt uns Frau Ellersdorfer die Kontrolle des Wasserstands und verschiedene Barrieren, die beim Bau des Staudamms eingebaut wurden, um eine Verunreinigung unseres Trinkwassers zu verhindern.Eine der Barrieren ist die Phosphoreliminierungsanlage (PEA) – nur die erste von vielen technischen Anlagen, auf die Frau Ellersdorfer zu Recht stolz ist. Das zufließende Wasser wird von der Wahnbachtalsperre, bevor es in den Stausee fließt, in einem Seitental am Einlauf des Wahnbachs durch die PEA gereinigt. Diese Vorbehandlung verhindert die Bildung von Algen im Stausee. Um das Prinzip der Entnahme und den Bau des Staudamms zu verstehen, klettern wir erst einmal 300 Stufen hinunter und durch ein verzweigtes Kanalsystem in das Innere der etwa 53 m hohen Staumauer.  Tief unten im Staudamm, der zwischen 1956 und 1961 erbaut wurde, erklärt Frau Ellersdorfer die Grundlagen der Wasseraufbereitung. Das Rohwasser des Stausees wird in Entnahmetürmen hauptsächlich aus der Tiefenwasserzone des Stausees entnommen. Von den Entnahmestellen wird das Rohwasser über Abnahmevorrichtungen mit verschiedenen Prüfeinrichtungen, in ein Rohrleitungssystem eingeleitet. Je nach Jahreszeit und Abflusssituation im Einzugsgebiet muss das Rohwasser vorbehandelt werden. Zur Vorbehandlung wird das Rohwasser durch das Rohrleitungssystem in die Aufbereitungsanlage in Siegburg-Siegelsknippen geleitet. Diese moderne Aufbereitungstechnik in Siegburg-Siegelsknippen wollen wir natürlich auch besichtigen.  Also steigen 20 Schülerinnen und Schüler samt Lehrer 300 Treppenstufen durch das verzweigte Tunnelsystem nach oben, um wieder an die unscheinbare Oberfläche der Wahnbachtalsperre zu kommen. Nach einer kurzen Verschnaufpause an der Schutzhütte geht es weiter zur Trinkwasseraufbereitungsanlage in Siegburg-Siegelsknippen.In der Aufbereitungsanlage erklärt uns Frau Ellersdorfer nach einem erfrischenden Schluck Wasser, wie Flockung, Flockenbildung, Filtration und Filterspülung funktionieren. Gemeinsam überzeugen wir uns davon, dass regelmäßige Wasserproben und ständige Überwachung der Anlagen die Qualität unseres Trinkwassers garantieren.Wir danken Frau Ellersdorfer für die begeisternde Führung.Aus Gründen der Sicherheit dürfen wir keine Fotos von den Anlagen machen. Aber was auf den ersten Blick bloß aussah wie ein asphaltierter Weg an einem Gewässer, stellte sich als beeindruckende technische Höchstleistung heraus.Die Wahnbachtalsperre ist aber nur eines der zahlreichen Bauwerke unserer Zivilisation, an denen die Schülerinnen und Schüler der Bauabteilung des CRBK mit Stolz mitbauen wollen.